39,19 Prozent Zustimmung erhielt Kacsits im ersten Rennen. „Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit der SPÖ eine gute wird, egal, wer das Rennen macht“, sagt er. Auch im Gemeinderat ist „nicht viel um“: Die ÖVP hat zehn, die SPÖ neun und die LBL sechs Mandate. Kacsits möchte sich für neue Bauplätze, den Ausbau des Bahnhofes sowie des Gewerbegebietes stark machen.
33,15 Prozent der Stimmen konnte Hofer für sich verbuchen. „Das ist aus unserer Sicht erfreulich, denn wir haben uns neu aufgestellt.“ Was er umsetzen will? „Infrastruktur für die Jugend und die Vereine schaffen.“ Am Herzen liegen ihm auch die Förderung von Tourismus, Kultur und Weinbau, etwa „mit einem neuen Konzept für das Vivarium“.
Herbe Verluste musste in Frankenau-Unterpullendorf (Frakanava-Dolnja Pulja) die Bürgermeisterpartei ÖVP einstecken: Sie verloren nicht nur vier Mandate, mit Angelika Mileder muss die bislang einzige Bürgermeisterin des Bezirkes (seit 2. Oktober ist mit Doris Birner von der ÖVP in Oberloisdorf eine zweite Frau an der Spitze) um ihr Amt zittern. Mileder geht gegen SPÖ-Spitzenkandidat Paul Fercsak ins Rennen.
42,44 Prozent hat Mileder erreicht – das ist ein Minus von mehr als 22 Prozent zu 2017. „Ich habe schon damit gerechnet, weil dieses Mal nicht zwei, sondern vier Kandidaten angetreten sind“, sagt die ÖVP-Kandidatin. Was sie in der 1.060-Seelen-Gemeinde umsetzen will? „Die alte Volksschule adaptieren, eine Greißlerei installieren und Fotovoltaik in Form von Energiegemeinschaften forcieren.“
Ihr Kontrahent, Paul Fercsak erzielte im ersten Durchgang 31,18 Prozent. Zehn Jahre lang war er Vizebürgermeister. Jetzt will Fercsak die Gemeinde nach 51 Jahren drehen. Dafür schaut er weit nach vorne: „Man muss in Dekaden denken und nicht bis zur nächsten Wahl.“ Was er ehestmöglich realisieren will: die Gemeinde mit ihren vier Ortsteilen „fit für ein mögliches Blackout und energieautark machen“.
Eine Frau stand bisher auch in Forchtenstein, der einzigen „Stichwahl-Gemeinde“ im Bezirk Mattersburg, an der Spitze: 25 Jahre lenkte Friederike Reismüller (SPÖ) die Geschicke der Kommune. Um ihre Nachfolge ist ein spannendes Rennen entbrannt.
Das Ergebnis bei der Bürgermeisterwahl war knapp: Reismüllers Parteikollege Alexander Rüdiger Knaak kam im ersten Durchgang auf 46,63 Prozent der Stimmen, für seinen Kontrahenten, ÖVP-Vize Josef Neusteurer, votierten 43,1 Prozent.
Knaak ist seit 2017 im Gemeinderat. Er möchte den Ausbau der Infrastruktur mit Investitionen in die Telekommunikation forcieren. Als „zweiten großen Brocken“ nennt Knaak die Stärkung von Tourismus und Wirtschaft. „Wir sind eine touristisch interessante Gemeinde, da gibt es im Bereich der Gastronomie einiges zu tun.“ Wie etwa die Ansiedelung eines Dorfwirtshauses.
ÖVP-Kandidat Neusteurer möchte ebenfalls das Tourismusangebot ausbauen, hat aber auch ein Auge auf die künftige medizinische Versorgung. Er möchte ein Ärztezentrum schaffen und Fachmediziner gewinnen. „Es wird immer schwieriger, Ärzte zu finden. Da sollten wir uns rechtzeitig umsehen.“
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