Beliebt bei Aus- und Inländern: Immer mehr Österreicher wollen ins Burgenland

Laut Statistik Austria wächst Österreich ausschließlich durch Migration. Im Jahr 2024 zogen rund 178.574 Menschen aus dem Ausland nach Österreich, gleichzeitig wanderten 128.469 Menschen aus, ein Plus von etwa 50.000 Personen.
Wien trug fast 40 Prozent zu diesem Migrationssaldo bei: 68.168 Menschen kamen, knapp 48.000 gingen – das ergibt ein Plus von rund 20.000 Personen. Auf Bezirksebene liegt Favoriten an der Spitze des ausländischen Zuzugs mit einem Saldo von plus 2.873.
Beliebtes Bundesland
Auch Niederösterreich verzeichnete ein starkes Wachstum – insbesondere durch Binnenwanderung: Mit einem Plus von 3.600 Menschen aus anderen Bundesländern führt das Bundesland diese Statistik deutlich an. Bruck an der Leitha war mit plus 1.833 der nö. Bezirk mit dem stärksten Zuzug.
Und das Burgenland?
Wächst grundsätzlich, allerdings mit einem kleinen Rückgang von 132 Personen von 2024 auf 2025. Aber: Die Region konnte im Vorjahr 1.088 Personen durch Binnenwanderung aus anderen Bundesländern für sich gewinnen. Damit liegt das Burgenland in absoluten Zahlen hinter NÖ und vor Wien auf Platz zwei im Ranking der Binnenwanderungsgewinne.
Betrachtet man allerdings den Anteil an der Gesamtbevölkerung, zeigt sich: Das Burgenland war in puncto Binnenwanderung im Vorjahr das beliebteste Bundesland Österreichs.
Zuwanderung seit 2015
Ein Vergleich mit 2015 zeigt: Auch im Burgenland ist das Wachstum in den vergangenen zehn Jahren fast ausschließlich auf Zuzug von Menschen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit zurückzuführen. Während die Zahl der Österreicher seit 2015 leicht rückläufig war (minus 0,14 Prozent), stieg die Zahl der ausländischen Staatsangehörigen deutlich: von 20.968 auf 34.782 – ein Zuwachs von über 65 Prozent. Die Gesamtbevölkerung im Burgenland wuchs damit von 288.356 (2015) auf 301.790 Personen im Jahr 2025 (plus 4,66 Prozent).
Der stärkste Zuwachs an Ausländerinnen und Ausländern wurde im Nordburgenland verzeichnet: Die Zahl stieg von 12.791 auf 21.817 – ein Plus von über 70 Prozent. Das entspricht einem Ausländeranteil von 13,16 Prozent an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2025. Zum Vergleich: 2015 lag dieser Wert noch bei 8,33 Prozent.
Auch die Bezirke Neusiedl am See (plus 6,33 Prozentpunkte) und Eisenstadt (Stadt) (plus 10,16 Prozentpunkte) verzeichneten signifikante Steigerungen beim Ausländeranteil. In Neusiedl am See liegt dieser nun bei 15,87 Prozent, in Eisenstadt sogar bei 20,42 Prozent – der höchste Wert im gesamten Burgenland.
Im Südburgenland stieg der Ausländeranteil seit 2015 von 6,3 auf knapp zehn Prozent. Der absolute Zuwachs an ausländischen Staatsangehörigen betrug hier rund 60 Prozent (von 6.121 auf 9.818 Personen).
Im Mittelburgenland fiel das Wachstum mit plus 2,87 Prozentpunkten beim Ausländeranteil vergleichsweise gering aus – hier liegt der Anteil ausländischer Staatsbürger bei 8,34 Prozent. Auffällig ist, dass sich in mehreren Bezirken die Zahl der Österreicher rückläufig entwickelte – etwa in Güssing (minus 4,31 Prozent), Jennersdorf (minus 3,79 Prozent) oder Oberwart (minus 1,75 Prozent).
Das Burgenland erlebt – wie alle Bundesländer – ein Bevölkerungswachstum, das primär auf Zuwanderung zurückzuführen ist. Besonders das Nordburgenland und der Bezirk Neusiedl ziehen viele neue Einwohnerinnen und Einwohner aus dem Ausland an. In der Landeshauptstadt Eisenstadt hat sich der Ausländeranteil innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Trotz insgesamt geringerer absoluten Zuwächse im Vergleich zu Wien oder Niederösterreich zeigt sich: Migration verändert die Bevölkerungsstruktur nachhaltig – regional jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Entwicklung ist regional unterschiedlich
Im Jahr 2024 verzeichnete das Burgenland als einziges Bundesland einen minimalen Bevölkerungsrückgang – minus 132 Personen oder 0,04 Prozent.
Sorgenkinder sind vor allem die Bezirke im Süden, wo die Einwohnerzahl seit Jahren kontinuierlich sinkt. Während diese Region verliert, wächst der Norden, insbesondere rund um die Landeshauptstadt Eisenstadt, weiter – auch durch Binnenwanderung. Dort entstehen neue Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, um dem zunehmenden Zuzug gerecht zu werden.
In strukturschwächeren Regionen nimmt hingegen die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit zu, etwa im Bereich der Schulen und in der Verwaltung. Die stärksten Verluste gab es im Vorjahr in Stinatz (Bezirk Güssing), die größten Zuwächse in Müllendorf (Eisenstadt-Umgebung) und Markt Allhau (Oberwart). Überraschender Spitzenreiter: Schandorf, das seine Bevölkerung durch ein neues Pflegezentrum um 25 Prozent steigern konnte.
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