Zukunft von Traditionshotel gesichert

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Schweizer Investor kauft das „Raffel“, die Stadtgemeinde übernimmt das Kulturzentrum.

Das Traditionshotel und Gasthaus „Raffel“ in Jennersdorf, in dem bereits Kaiser Karl sowie nahezu alle Bundespräsidenten und Bundeskanzler der letzten Jahrzehnte verkehrten, wird seine Pforten wieder öffnen. Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat der Unternehmer und Hotelier Claudio Cocca den Betrieb gekauft. Der Schweizer, der seit seiner Kindheit eng mit dem Südburgenland verbunden ist und bereits das Viersterne-Hotel „Das Eisenberg“ in St. Martin an der Raab führt, will das „Raffel“ im Frühjahr 2014 wieder eröffnen. „Das Raffel ist ein entscheidender Teil der Geschichte Jennersdorfs und soll als lebendiges Gastronomie- und Kulturdenkmal erhalten bleiben“, so Cocca.

Doch zunächst stehen umfassende Sanierungen ins Haus, wie der neue Geschäftsleiter Ernst Kampel-Kettner erklärt. Bauliche Veränderungen sind nicht vorgesehen. „Das Café wird neu eingerichtet, das 50-Betten-Hotel sowie das Restaurant werden aufgefrischt“, so Kampl-Kettner. Sein Vater – er war der Vorbesitzer des Raffel – habe ein vorwiegend älteres Publikum angesprochen. Das soll sich nun ändern. „Wir wollen ein Traditionsbetrieb bleiben, hoffen aber auch ein jüngeres Publikum anzusprechen.“ Kaufpreis bzw. Investitionsvolumen für den Betrieb wollte man seitens der Geschäftsleitung nicht nennen.

Frischer Wind soll künftig auch im benachbarten Kulturzentrum wehen, wie Bürgermeister Willi Thomas (ÖVP) erklärt. Die Stadtgemeinde wird das Kulturzentrum in Zukunft betreiben. „Wir hoffen, dass wir den Kulturbetrieb in Jennersdorf wieder ankurbeln können“, sagt Thomas. Aber auch hier müsse das, so Thomas, „in die Jahre gekommene“ Gebäude saniert werden. Wie hoch die Investitionen dafür sein werden, sei aber noch unklar.

Wie der KURIER berichtete, war der Traditionsbetrieb „Raffel“ in Jennersdorf im Vorjahr in die Insolvenz geschlittert, der Betrieb ist seither geschlossen. Eine Zwangsversteigerung stand im Raum, nachdem auch Verhandlungen mit einer finnischen Investorengruppe gescheitert waren.

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