Zufriedenheit mit dem Job steigt

Zufriedenheit mit dem Job steigt
Arbeitsklima-Index: Burgenländer sind zufriedener als andere Österreicher, klagen aber über wachsenden Stress, sagen AK-Präsident Michalitsch (li.) und Studienautor Michenthaler

Burgenländische Arbeitnehmer reagieren sensibel auf politische Großwetterlagen. Zu Zeiten der Flüchtlingskrise rasselte die Arbeitszufriedenheit von 2014 bis 2016 vom bisherigen Höchstwert 115 (bezogen auf den Basiswert 100) auf 103 Punkte. Seither geht‘s wieder rauf.

Das belegt auch der jüngste Arbeitsklima-Index für 2018 im Auftrag der Arbeiterkammer (525 Beschäftigte wurden befragt), den AK-Präsident Gerhard Michalitsch und Studienautor Georg Michenthaler vom Meinungsforschungsinstitut Ifes am Montag in Eisenstadt vorgestellt haben. Demnach stieg die Arbeitszufriedenheit gegenüber 2017 um einen Punkt auf 112 und liegt drei Punkte über dem Österreich-Wert, der in den vergangenen zehn Jahren viel stabiler war als der burgenländische. Grassierte während des Flüchtlingsansturms Pessimismus, macht Michenthaler jetzt „optimistischere wirtschaftliche Zukunftserwartungen“ für das Plus verantwortlich. Ob dafür Bundes- oder Landespolitik verantwortlich seien? Michenthaler: Das sei ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Faktoren.

Trotz dieser generellen Steigerung der Arbeitszufriedenheit, die bei Frauen, jüngeren und höher gebildeten Beschäftigten deutlicher ausgeprägt ist, gebe es auch zwei Wermutstropfen: Zwischen höher Qualifizierten und einfachen Angestellten oder Arbeitern klafft die Zufriedenheit mit dem eigenen Einkommen immer weiter auseinander. Und Zeit- und Innovationsstress am Arbeitsplatz machen Arbeitnehmern zunehmend zu schaffen. Die Forderungen der AK knapp vor der Wahl: Eine sechste Urlaubswoche und 1700 Euro Mindestlohn.

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