Zu intime Fragen für die Arbeitswelt

AMS-Budget wird massiv gekürzt
Bereit, in der Liebe alles zu geben? Darmbeschwerden? Der Fragebogen für einen Job im AMS-Callcenter stößt einer Bewerberin sauer auf.

Das waren unangemessene Fragen", ärgert sich Susanne Klement noch Tage nach dem Test für einen Job im Callcenter des AMS. Ob man bereit sei, in der Liebe alles zu geben, sei  im Fragebogen gestanden oder Erkundigungen nach einer allfälligen Verstopfung, erinnert sich die  53-Jährige, die seit zwei Jahren arbeitslos ist. Besetzt werden sollen zwei Posten in der AMS-Serviceline. Kandidaten  müssen auch einen Fragebogen ausfüllen, mit dem die psychologische Eignung ausgelotet wird. Für Klement waren manche Fragen zu intim, "die habe ich nicht beantwortet", sagt die Nordburgenländerin.

Das sei ihr gutes Recht, meint  AMS-Vizechef Manfred Breithofer, der die Aufregung nicht versteht. Es sei ausdrücklich erwähnt, dass man als unangenehm empfundene Fragen auslassen könne. "Der Test ist renommiert und wird  vom AMS seit 1980 verwendet. Bis zuletzt hat es keine Beschwerden gegeben", erklärt Breithofer. Außerdem würden manche Fragen  im genauen Wortlaut anders klingen, als sie die Bewerberin im Gedächtnis behalten habe.

Anton Hedenig, AK-Kammerrat der Grünen, fordert dennoch von AMS-Bundeschef Herbert Buchinger und Sozialminister Rudolf Hundstorfer "diese Fragen abzustellen, die haben nichts mit der Arbeitswelt zu tun." Den Job im AMS-Callcenter möchte Klement weiterhin. Hat sie Chancen? "Das Verfahren läuft noch", sagt Breithofer.

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