Zivildienst in Corona-Zeiten: Schwierige Ausbildung

Abstand halten: Zivildiener-Ausbildung per Videokonferenz
Neue Mitarbeiter werden vom Roten Kreuz auf verschiedene Standorte im Burgenland verteilt.

Es sind gewaltige Herausforderungen, vor denen das Gesundheitssystem des Landes derzeit steht. Auch das Rote Kreuz muss mit den Auswirkungen der Corona-Krise fertig werden. Eine der weniger dramatischen, dennoch aktuellen, ist die Ausbildung der Zivildienstleistenden. 21 von ihnen sind mit 1. April im Burgenland „eingerückt“. Außerdem auch zwei Mitarbeiterinnen für das freiwillige Sozialjahr.

Fünf Standorte

„Die große Herausforderung besteht nun darin, sie zu Rettungssanitätern auszubilden – in Zeiten, in denen es nicht möglich ist, 20 Personen gleichzeitig in einem Lehrsaal sitzen zu lassen, und in denen ein Mindestabstand zwischen Menschen eingehalten werden muss“, betont Rotkreuz-Sprecher Tobias Mindler. Die Lösung: Die 23 neuen Mitarbeiter wurden auf sechs Lehrsäle im ganzen Land verteilt. An vier Rotkreuz-Bezirksstellen (Eisenstadt, Mattersburg, Güssing, Jennersdorf) und in zwei Lehrsälen des Schulungszentrums in Oberwart werden jeweils maximal vier Personen unterrichtet. Ein Vortragender des Roten Kreuzes Niederösterreich wird mittels Beamer auf eine Leinwand projiziert. „Wir arbeiten mit den Landesverbänden Niederösterreich und Vorarlberg zusammen“, erzählt Christian Heinrich, der im Roten Kreuz Burgenland für die Zivildienstleistenden zuständig ist. „Insgesamt werden derzeit rund 350 Personen gleichzeitig auf diese Art unterrichtet.“

Theorie und Praxis

Wichtig sei der erforderliche Mindestabstand, so Heinrich „Bei den Theorieeinheiten geht das noch mittels E-Learning, bei den Praxiseinheiten ist es eine zusätzliche Herausforderung.“ „Dass wir jetzt jeweils für vier Personen einen eigenen Trainer brauchen, statt wie bisher einen für den gesamten Kurs, bedeutet einen erheblichen Mehraufwand. Glücklicherweise packen hier alle mit an und helfen zusammen.“

Rund zwei Wochen habe die Vorlaufzeit für die Organisation der Kurse in dieser Form nur betragen, ist man stolz. „Paradoxerweise ist es sogar Glück, dass der April unser schwächster Einrückungstermin ist, und dass wir nicht das komplette geplante Kontingent an Zivildienstleistenden bekommen haben“, so Heinrich. „Mit allen 42 wäre das noch einmal ungemein schwieriger.“

Nächster Termin: 1. Juli

Als nächster Einrücktermin steht der 1. Juli fest. „Wir hoffen, dass wir diesen Turnus dann wieder in herkömmlicher Weise abhalten können“, schmunzelt Heinrich. Übrigens: Für Juli gibt es noch freie Plätze.

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