Zechpreller: Wirtsleute schauten durch die Finger

Essen und Trinken ohne zu bezahlen: Das wollte ein Slowake in diversen Lokalen. Nach einer Woche war Schluss.

Das Leben auf großem Fuß währte nur einige Tage: Freitagvormittag nahmen Polizisten in Neusiedl am See einen mutmaßlichen Zechpreller fest, der seit dem vergangenen Sonntag in mehreren Lokalen und Pensionen im Bezirk gegessen, getrunken und genächtigt hatte – ohne freilich die Rechnungen zu begleichen.  "Eine Lokalbesitzerin hat uns angerufen, weil der Gast die 351 Euro für Kost und Logis nicht bezahlen konnte", schildert ein Beamter der Polizeiinspektion Neusiedl am See.

Als die Polizisten eintrafen, war der slowakische Gast noch im Lokal – dass die geprellte Inhaberin die Exekutive angefordert hatte, war dem 43-Jährigen entgangen. Vor Ort war auch ein Taxilenker, der auf seinen Fuhrlohn von 40 Euro pochte. Im Zuge der Erhebungen wurde bald klar, dass der Gast in verschiedenen Lokalen in Bruckneudorf, Mönchhof und Neusiedl am See konsumiert hatte ohne zu bezahlen. Der Gesamtschaden beträgt exakt  1764 Euro.

Firma

Der Slowake, der keinerlei Anstalten machte zu fliehen, gestand zwar freimütig die Schulden, beteuerte aber sie bald zu tilgen. "Die Erklärung dazu war aber eher abenteuerlich", merkt  einer der Ermittler trocken an.   Der slowakische Staatsbürger versicherte den Polizisten nämlich, dass er eine Firma gründen wolle und täglich auf Geldüberweisungen aus der Slowakei warte.

Die Beamten hatten genug gehört und nahmen den "Unternehmer" wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs mit. Der 43-Jährige wurde im Auftrag der Staatsanwaltschaft Eisenstadt in die Justizanstalt Eisenstadt gebracht. Ob die Lokalbesitzer und Taxler doch noch zu ihrem Geld kommen, ist offen. Denn zunächst muss einmal geklärt werden, ob der Slowake über finanzielle Mittel verfügt.

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