Yachtclub-Streit: Klar zur Einigung
„Leinen los“ heißt es zwar noch nicht im juristischen Schlagabtausch zwischen dem Yachtclub Breitenbrunn (YCBb), der Gemeinde und den Esterhazy Betrieben, aber es gibt einen Hoffnungsschimmer am Horizont des in diesen Tagen so gut besuchten Neusiedler Sees. Nächste Woche soll es nach dem gestrigen Prozesstermin am Landesgericht Eisenstadt – der YCBb hatte gegen den Abriss seiner Gebäude Einspruch erhoben – weitere Gespräche geben. Beide Seiten bemühen sich um einen außergerichtlichen Vergleich, deshalb gab es nach der Verhandlung auch keine offiziellen Stellungnahmen zum aktuellen Stand der Verhandlungen.
Die Vorgeschichte
Die bewegte Geschichte rund um das Seebad begann bereits vor 50 Jahren, als die Gemeinde das Grundstück von Esterhazy pachtete. Dieser Pachtvertrag endete am 31. Dezember 2018, das Areal ging ins Eigentum der Esterhazy Betriebe über. Bereits im Sommer davor wurden Pläne für die Neugestaltung und Modernisierung des in die Jahre gekommenen Seebads präsentiert.
Insgesamt wird ein zweistelliger Millionenbetrag in die vier Bauphasen investiert, die bis 2022 abgeschlossen sein sollen. Die ersten Umbaubauarbeiten dafür haben im Jänner begonnen. Laut den Verträgen ist die Gemeinde verpflichtet, mit dem Auslaufen des Pachtvertrages den ursprünglichen Zustand der gesamten Fläche wiederherzustellen.
Am Gelände ist allerdings auch der Yachtclub Breitenbrunn mit einem Clubhaus, Kabanen und Seezugang beheimatet. Laut seiner Ansicht besteht ebenfalls ein Vertragsverhältnis mit Esterhazy. Grundlage dafür soll ein rund 50 Jahre alter Vertrag mit dem verstorbenen Fürsten Paul Esterhazy sein. Die Existenz des Vertrages bestreiten die Esterhazy Betriebe allerdings.
Seit März gibt es einen Abrissbescheid für die rund 60 Kabanen, die in fünf Reihen neben dem Clubhaus stehen. Die kleinen Ziegelhäuser sollen in der Vergangenheit teilweise auch zum Übernachten benutzt worden sein, obwohl sie eigentlich als Lagerräume für Sport-Equipment gedacht sind.
Bereits im März hätten die Kabanen laut Bescheid geräumt und abgerissen werden sollen. Das wurde vom Yachtclub Breitenbrunn aber durch die Hinterlegung einer Sicherheitsleistung von insgesamt 240.000 Euro verhindert.
Gespräche laufen
Bei der Fortsetzung des Prozesses am Donnerstag wurden einige Zeugen einvernommen und Beweisverfahren durchgeführt. Wie bereits im Vorfeld erwartet, kam es zu keinem Urteil. Die Richterin hatte bereits in einer früheren Verhandlung – wie bei Privatprozessen üblich – auf einen Vergleich der beiden Parteien gedrängt. Die nächsten Gespräche darüber sollen in der kommenden Woche stattfinden.
Lokalaugenschein
Am Gelände selbst haben derzeit aber vielmehr die nach Abkühlung lechzenden Badegäste das Sagen. Bei der Planung des Umbaus wurde seitens Esterhazy darauf geachtet, dass es keine Beeinträchtigungen für den Badebetrieb gibt. Angesichts der für das Wochenende angesagten Temperaturen – Freitag und Samstag jeweils 28 Grad, Sonntag bereits wieder 35 Grad) – werden das die Badegäste definitiv zu schätzen wissen.
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