„Es hängt viel vom Wetter ab, ob ein Urlaub gebucht wird, und wenn ja, wo es hingehen soll. Eine entscheidende Rolle bei der Buchung spielt für Konsumenten auf jeden Fall die gute Erreichbarkeit der Urlaubsdestination“, meint der Tourismusexperte. Die burgenländischen Thermen seien jedenfalls gut an die Verkehrsrouten angebunden. Eine wichtige Rolle spiele auch der Fährbetrieb am Neusiedler See, der ja seit Kurzem wieder läuft. Perner: „Solange die Fähren in Betrieb sind, kommen auch die Radfahrer.“ Pannonien sei für etliche Konsumenten Ziel für einen Zweiturlaub. „Und da wird genau auf Angebote geschaut.“
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Bis zu 15 Prozent teurer
Auch wenn die Unternehmen aufgrund der gestiegenen Energie- und Warenkosten Preissteigerungen von 20 bis 25 Prozent im Vergleich zu Zeiten vor der (Wirtschafts-) Krise beziehungsweise der Pandemie zu verzeichnen haben, so würden dennoch nicht alle Teuerungen an die Konsumenten weitergegeben, sagt Perner. Für einen Urlaub in Pannonien müsse man jetzt etwa 10 bis 15 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem oder zwei Jahren. In einigen Ländern ist ein Euro hingegen weiter mehr wert als in Österreich. Die Teuerungen der vergangenen Monate haben Auswirkungen auf das Buchungsverhalten, bemerkt Stefan Wiener aus Eltendorf (Bezirk Jennersdorf).
„Wir sind extrem gut gebucht, aber das eigentlich schon das ganze Jahr.“ Wiener betreibt im Eltendorfer „Uhudlerviertel“ am Hochkogel zwei Kellerstöckl, die bereits ab zwei Tagen buchbar sind. Das Angebot komme besonders gut an, auch wenn man die Preise jüngst anheben musste: „Die Stromkosten und Zinsen steigen, das spüren wir. Wir haben luxuriöse Kellerstöckl, die natürlich auch teurer sind. Wir merken, dass die Mittelschicht bei den Buchungen etwas wegbricht. Aber der obereren Einkommensschicht sind die Erhöhungen egal.“
Eine eher untergeordnete Rolle dürfte die Teuerung auch für das Klientel von „The Resort“ in Andau spielen. Im 2022 eröffneten Luxus-Hotel der Winzerfamilie Scheiblhofer ist eine Nacht für zwei Personen derzeit ab 329 Euro zu haben – Gourmet-Menü inklusive. Stand Montagnachmittag waren noch Zimmer für einen Pfingsturlaub neben den Weinreben des Star-Winzers Erich Scheiblhofer frei. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Hoteliervereinigung mit 1.000 Befragten hat ergeben, dass 25 Prozent der Österreicher einen Pfingsturlaub planen, die Hälfte von ihnen will im Inland bleiben.
Hier führt die Steiermark vor Kärnten und Oberösterreich als Ziel. In der Steiermark ist etwa die Thermenregion stark im Rennen, wie Sonja Skalnik vom Thermen- und Vulkanland weiß: „Es schaut sehr gut aus bei uns, wir sind sehr gut gebucht.“ 3,5 Tage bleiben Gäste durchschnittlich im Thermenland, die Teuerung scheint die Reiselust bis jetzt noch nicht wirklich zu drücken.
Stau-Warnung
Viele Urlauber werden aber wohl etwas später als geplant an ihrer Destination ankommen – der ÖAMTC rechnet mit Staus am Wochenende. „Jeder weiß, dass Pfingsten eines der stärksten Reisewochenenden ist. Wer kann, sollte sich das nicht antun“, rät Harald Lasser von der ÖAMTC-Verkehrsinformation. Zumal in mehreren deutschen Bundesländern die Pfingstferien starten, etwa in Bayern und Baden-Württemberg.
Um den Staus zu entgehen, bietet sich ein Umstieg auf die Bahn an: Die ÖBB sind über Pfingsten mit mehr Garnituren und 9.000 zusätzlichen Sitzplätzen unterwegs.
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