Wassersituation im Seewinkel: Entspannung, aber keine Entwarnung

Der Zicksee am 15. Mai 2023.
Die starken Regenfälle brachten Entspannung, die Trockenheit der vergangenen Monate wurde aber noch nicht ausgeglichen.

Im Nordburgenland wurde der Regen seit Monaten sehnsüchtig erwartet. Die Region rund um den Neusiedler See hat seit dem Sommer 2022 unter einer ungewöhnlich langen Trockenperiode gelitten.

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Der Steppensee war Anfang des Jahres nicht einmal mehr einen Meter tief – mit 114,96 Metern über Adria (müA) war ein historischer Tiefstwert seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1965 erreicht.

Innerhalb eines Monats hat der Neusiedler See, der zu 80 Prozent durch Niederschläge gespeist wird, 16 Zentimeter gewonnen (115,16 müA, Stand: Mittwoch 17 Uhr). Auf den Pegelstand zur gleichen Zeit des Vorjahres fehlen allerdings noch immer gute sechs Zentimeter – und auch dieser Wasserstand lag bereits auf (Negativ-)Rekordniveau.

Der Regen hat dem See nun aber immerhin einen komfortablen „Polster“ verschafft, mit dem er einen heißen Sommer überstehen kann.

Östlich des großen Steppensees füllen sich auch die Salzlacken im Seewinkel wieder mit Wasser. Die rund 30 Mini-Seen, die für Europas Vogelpopulation von großer Bedeutung sind, sind im Sommer 2022 allesamt ausgetrocknet. Ein ökologisches Drama hat sich am Zicksee abgespielt: Als er Ende Juli kurz vor der Austrocknung stand, wurde abgefischt. Trotzdem sind rund 1.000 Fische verendet. 

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Wassersituation im Seewinkel: Entspannung, aber keine Entwarnung

Der Zicksee am 15. Mai 2023

Und es wird noch viel mehr Regen brauchen, bis das Leben in den Zicksee zurückkehren kann: Bei einem Lokalaugenschein am Montag waren nur einige kleine Wasserflächen sichtbar.

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