Von so einer Begegnungszone können große Städte nur träumen: Spaziert man durch Stadtschlaining im Bezirk Oberwart zeigt sich, was mit kluger Dorferneuerung und langjähriger strategischer Planung alles möglich ist. Ein durch und durch barrierefreier Hauptplatz inklusive historischem Brunnen und natürlich der seit der Renovierung in neuem Glanz erstrahlenden Burg lassen die Besucherinnen und Besucher erahnen, wie es hier im Mittelalter zugegangen sein muss – von den Autos einmal abgesehen.
Denn seit den vergangenen Monaten tummeln sich immer mehr Touristen in der Gemeinde. Einerseits wegen der Jubiläumsausstellung "100 Jahre Burgenland" auf der Friedensburg, andererseits dank Angeboten wie dem Burghotel, das vor allem Hochzeits- und Seminargäste beherbergt, der Vinothek "Weinkosterei" und des jüngst eröffneten Restaurants "das Kranich by Steinkellner".
Ein "tolles Erlebnispaket" zieht Andreas Leitner, Geschäftsführer des Burghotels und der Kurbad Tatzmannsdorf AG, etwas mehr als ein Jahr nach der Eröffnung des Burghotels eine positive Bilanz über die "Aufbauarbeit während Corona".
Kleine und große Feiern
Die Investitionen haben sich tatsächlich bezahlt gemacht, wie ein Besuch in der Vinothek "Weinkosterei" zeigt. Dort warten 600 Weine von 100 burgenländischen Winzern auf die geneigten Gaumen – fachliche Beratung inklusive.
Die Location wird ebenso wie die anderen zur Auswahl stehenden Räumlichkeiten immer häufiger für große oder kleine Feiern wie Hochzeiten oder Geburtstage nachgefragt. Kein Wunder, bietet das Kellergewölbe der Burg doch ein stimmungsvolles Ambiente.
Stadtschlaining
Die Stadtgemeinde mit fünf Ortsteilen im Bezirk Oberwart zählt knapp 2.000 Einwohner und ist neben der Friedensburg unter anderem für das Festival Klangfrühling bekannt
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In dem Jahr wurde die Friedensburg erstmals urkundlich erwähnt. Nach der Sanierung der Burg und des Baus des Burghotels gibt es weitere Pläne
Zukunft
Die Jubiläumsausstellung „100 Jahre Burgenland“ ist noch bis 11. November zu sehen. Dann soll in der Friedensburg Schlaining ein „Haus der Zeitgeschichte“ entstehen – und sie soll auch wieder ein Universitätsstandort werden
Selbiges gilt auch für das unlängst eröffnete und rundum erneuerte "Das Kranich". Tagsüber als Bistro geführt, verwandelt es sich von Mittwoch bis Samstag ab 18 Uhr in ein Restaurant mit spannender Küche, kuratiert von Martin Steinkellner, früherer Sous Chef im Steira Wirt (vier Hauben), und Luki Fuchs, ehemaliger Küchenchef im Yohm (drei Hauben).
Fortsetzung folgt
Abgeschlossen ist die bereits vor Jahren begonnene Entwicklung in Stadtschlaining damit noch lange nicht. Derzeit wird an der Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer gearbeitet, ein Projekt ist in Ausarbeitung. Außerdem soll aus der Jubiläumsausstellung "100 Jahre Burgenland" unter der Federführung von Norbert Darabosein "Haus der Zeitgeschichte" entstehen. Und vielleicht werden bald auch wieder Studenten durch Stadtschlaining spazieren. Eine Begegnungszonen gibt es ja.
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