Samstag, 9. Dezember, Mittag: Auf den Zufahrtsstraßen zum Designer Outlet Center Parndorf geht nichts mehr. Die Autokolonnen reichen bis weit in den Ort und in das Gewerbegebiet der Nachbarstadt hinein. Ähnliche Szenen dürften sich auch heute, am vorletzten Samstag vor Weihnachten, abspielen.
Wer kann, verzichtet zu den Geschäftszeiten am Wochenende besser auf Autofahrten zwischen Parndorf und Neusiedl am See. Denn in der Vorweihnachtszeit 2023 erreicht das Verkehrsaufkommen hier Großstadtniveau.
Dass die Kassen des international bekannten Einkaufszentrums in diesen Tagen ordentlich klingeln, bestätigt auch Center Manager Mario Schwann: „Wir freuen uns über ausgesprochen hohe Besucher- und Umsatzzahlen mit einer Steigerung im zweistelligen Bereich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.“ Der verkaufsoffene Feiertag Mariä Empfängnis sei auch heuer wieder einer der stärksten Verkaufstage im Weihnachtsgeschäft gewesen, lässt Schwann wissen.
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Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will sprach diese Woche hingegen von einem österreichweit schwächelnden Weihnachtsgeschäft. Laut einer WIFO-Umfrage sind die geplanten Pro-Kopf-Ausgaben zu Weihnachten im Vergleich zum Vorjahr um 35 Euro pro Kopf auf 360 Euro gesunken.
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In Parndorf ist davon aber nichts zu spüren.
Der Inflation trotzen
Wer sind die Menschen, die der Inflation trotzen und im Nordburgenland auf Schnäppchenjagd gehen? Laut dem Management in Parndorf sei es vor allem österreichische Kundschaft aus der Ost-Region: Wien, Niederösterreich und Burgenland. Erst danach folgen Shopper aus dem benachbarten Ausland, vor allem aus der Slowakei und aus Ungarn.
Die Daten aus Parndorf decken sich mit einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftskammer Burgenland (WKB). Darin gab nur jeder fünfte Befragte an, heuer weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben zu wollen. 89 Prozent der burgenländischen Bevölkerung plant, heuer Geschenke zu kaufen (230.000 Personen ab 15 Jahren). Rund ein Drittel der Befragten gab an, in Geschäften in der näheren Umgebung einkaufen zu wollen.
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„Wir hoffen auf die Solidarität der Burgenländerinnen und Burgenländer, den heimischen Handel zu stärken, indem sie ihre Weihnachtseinkäufe in der Region tätigen – damit sichert man Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort und trägt wesentlich zur Erhaltung von regionaler Infrastruktur bei“, sagt Bettina Mayer-Toifl, Obfrau der Sparte Handel.
Die Top-Ten der Weihnachtsgeschenke im Burgenland (siehe Infobox) führt laut WKB auch heuer wieder der Gutschein mit rund 43 Prozent an, gefolgt von Spielwaren (40 Prozent) und Textilien (33 Prozent).
Handgemachtes
Weit vorne im Geschenke-Ranking liegen auch Genussmittel und Handwerkskunst. Das freut die Obfrau der Marktfahrer, Melanie Eckhardt: „Die Zahlen zeigen, die Burgenländerinnen und Burgenländer schenken gerne Produkte aus der Region, die mit viel Liebe und durch Jahrzehnte altes Wissen hergestellt wurde.“
Passend dazu ein paar Last-Minute-Geschenk-Tipps aus dem Burgenland: In Kleinhöflein röstet Monika Kager den „Christmas Blend“, eine im Barrique gereifte Kaffeesorte, die auch Weinliebhaber begeistern dürfte (2beans.at). Wein spielt auch bei Martina Willig in ihrer Boutique „Designfühlsam“ in Neusiedl am See eine Rolle: Sie hat Ohrringe aus dem Holz alter Weinfässer im Sortiment (designfuehlsam.at). Oder wartet ein junges Familienmitglied darauf, frisch eingekleidet zu werden? Da empfiehlt sich ein Einkauf bei „Herzilein“-Kindermode der Neckenmarkterin Sonja Völker (herzilien-wien.at).
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