Wind bläst kräftig ums Haus

Wind bläst kräftig ums Haus
Güssing: Mit ihrem "Windhaus" wollen zwei Südburgenländer private Haushalte energieautark machen.

Das (Wind)-Rad haben Anton Beretzki und Peter Schaberl aus Güssing zwar nicht ganz neu erfunden, aber während anderswo Turbulenzen als störend erachtet werden, haben die beiden Südburgenländer ihre helle Freude damit.

Der eine, Beretzki, ist Sportwissenschafter, der andere, Schaberl, als Industriedesigner tätig. Beide also keine Männer vom stürmischen Fach. Und vielleicht wird gerade dadurch gepunktet.

"Der Vorteil liegt in der Einfachheit", beschreibt Beretzki. "Wir haben Überlegungen angestellt, wie man einen privaten Haushalt energieautark gestalten kann." Vier Jahre lang wurde getüftelt, herausgekommen ist das Projekt "Windhaus", ein Prototyp ist in Großmürbisch zu bewundern. Eng wird mit dem Europäischen Zentrum für Erneuerbare Energie  (EEE) in Güssing kooperiert.

Effizienz 

Turbulenzen werden genutzt, diese  mittels Lamellen in lineare Winde umgewandelt und dadurch ein  Windrad im Dachraum eines Nebengebäudes (Garage, Stall, Carport) angetrieben. Durch Solarpanele wird Photovoltaik als zweite Energiequelle genutzt, die Effizienz dadurch nach oben geschraubt. Bereits niedere Höhen – ab zwei Metern – würden ausreichen.

Das Duo besitzt das europaweite Patent für die innovative Idee, Interesse wird bereits aus Russland und Dubai bekundet. Hauptsächlich private Kunden wolle man ansprechen, aber auch größere Vorhaben seien durchaus umsetzbar. "Im heurigen Jahr werden wir zehn Projekte realisieren, 2013 wollen wir dann in die serienmäßige Produktion gehen", erläutert Beretzki. "Wir bieten individuelle Lösungen durch Module an." Mit 10.000 bis 12.000 Euro müsse man in der Anschaffung rechnen. Die Leistung erhöht sich mit der Windgeschwindigkeit, aber im Schnitt sollten  1700 kWh – von Region zu Region unterschiedlich –   jährlich produziert werden.

Ideal sei das System für Häuslbauer. "Dann kann man die Hauptwindrichtung ermitteln und das Gebäude dementsprechend ausrichten", betont Beretzki.

 

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