Wie Windkraft und Fotovoltaik im Burgenland immer wichtiger werden

Wie Windkraft und Fotovoltaik im Burgenland immer wichtiger werden
Energie Burgenland investiert bis 2025 491 Millionen Euro in erneuerbare Energie. Coca Cola eröffnet größte Solarstromanlage im Land.

Eine Milliarde Euro. Diese Summe hat die Energie Burgenland von 2003 bis 2019 in Windkraft- und den Netzausbau investiert. Mit Erfolg, heute ist das Unternehmen „der mit Abstand größte Windstromerzeuger Österreichs“, sagt Vorstandsvorsitzender Michael Gerbavsits. Bis 2025 sind weitere Investitionen von 419 Millionen Euro in erneuerbare Energie geplant.

„Ordentlicher Brocken“

Über 400 Millionen Euro zu investieren sei für ein Unternehmen mit einer Bilanzsumme von 875 Millionen und einem Umsatz von etwa 340 Millionen „ein ordentlicher Brocken“, meinte Gerbavsits. Der Windkraft-Ausbau erfolge in Form eines „Repowering“.

Dabei werden 61 in der ersten Phase errichteten Anlagen durch 51 leistungsstärkere ersetzt. Dadurch reduziere sich die Gesamtzahl der Windräder von 225 auf 215, der Output steige aber um 25 Prozent.

Fotovoltaik als zweites Standbein

Mit Fotovoltaik wolle man neben der Windkraft ein zweites Standbein aufbauen. Etwa 36 Millionen Euro werden aufgewendet, bis 2025 soll sich die Solarstromproduktion verzehnfachen. Weitere 31 Millionen Euro investiere man in den Ausbau von Wärme aus Biomasse. „Ich sage klar: Das Thema Verstromung aus Biomasse hat sich nicht bewährt und ist erledigt“, sagte Gerbavsits.

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Durch die Investitionen sollen rund 30 Arbeitsplätze entstehen. In einigen Bereichen – etwa bei Wartung, in der IT sowie beim Bau wolle man ausgelagerte Tätigkeiten wieder selbst durchführen.

Zuletzt habe man zudem vier Millionen Euro für Innovationen im Bereich Projekte, Smart Produkte und Forschung aufgewendet, erläuterte Innovationsleiterin Raphaela Reinfeld. Die Energie Burgenland trage als einer von vier Partnern das Green Energy Lab, Österreichs größtes Innovationslabor auf dem Weg zu einem rein erneuerbaren Energiesystem, wesentlich mit.

Strom für 600 Haushalte

In Edelstal hat Coca-Cola HBC Österreich am Freitag die nach Unternehmensangaben derzeit größte Fotovoltaikanlage (PV) des Burgenlandes in Betrieb genommen. Die Anlage besteht aus mehr als 9.200 PV-Modulen und hat eine Leistung von 2,86 Megawatt Peak (MWp). Damit können rund zwölf Prozent des jährlichen Energiebedarfs des Werks in Edelstal gedeckt werden.

Pro Jahr erzeugt die von Selina Photovoltaic GmbH in Zusammenarbeit mit SOL Photovoltaic Capital GmbH am Dach des Produktions- und Logistikzentrums errichtete und betriebene PV-Anlage rund 2.924 GW/h Strom, der ins lokale Netz eingespeist wird. Das entspricht dem Jahresverbrauch von rund 600 Einfamilienhaushalten mit je vier Personen.

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Etwa 99 Prozent des PV-Stroms werden im Betrieb verbraucht. Insgesamt spare die sechstgrößte Fotovoltaikanlage Österreichs rund 725 Tonnen  pro Jahr gegenüber konventioneller Stromerzeugung. Dies komme dem Jahresausstoß von 400 Mittelklasse-Pkw mit einer Leistung von 15.000 Kilometern pro Jahr gleich.

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Coca-Cola HBC ist in 28 Ländern tätig und füllt die Produkte der The Coca-Cola Company als Lizenznehmer für den heimischen Markt ab. „Gruppenweit, also in allen 28 Ländern, werden wir die direkten -Emissionen im Vergleich zu 2010 bis 2020 um 50 Prozent senken“, stellte Frank O’Donnell, General Manager von Coca-Cola HBC Österreich, fest. In Österreich habe man dieses Ziel längst erreicht.

Bereits seit 2017 würden alle Produkte in Edelstal ausschließlich unter Nutzung von Ökostrom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Mehr als 500 Millionen Liter Getränke der Marken Coca-Cola, Fanta, Sprite sowie Römerquelle werden jährlich in Edelstal produziert. Am Standort sind rund 350 Mitarbeiter beschäftigt.

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