Bei der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl am 2. Oktober tritt der seit 20 Jahren amtierende Bürgermeister Gerhard Hutter noch einmal an. Wie immer in den zwei Jahrzehnten als Spitzenkandidat der Liste Bad Sauerbrunn (LIBS), die 2002 die jahrzehntelange Vorherrschaft der SPÖ im Ort zerbröselt hat.
Allerdings ist der 56-jährige Unternehmer seit mehr als zwei Jahren auch Teil des SPÖ-Klubs im Landtag – „als Parteifreier“, wie er stets klargestellt hat. Das ändere aber nichts an seiner LIBS-Kandidatur in seiner Heimatgemeinde, sagt Hutter im KURIER-Gespräch. Er habe der Landes-SPÖ von Anfang an unmissverständlich mitgeteilt, seine Klubzugehörigkeit „kann nur funktionieren, wenn ich unabhängig bleibe, sonst nimmt mir das in Sauerbrunn keiner ab“, betont Hutter, der bei der letzten Bürgermeister-Direktwahl 2017 rund 67,1 Prozent der Stimmen erreicht hat.
Wenn der LIBS-Bürgermeister schon nicht zur SPÖ wechselt, vielleicht wechseln dann die örtlichen Roten bei der Kommunalwahl im Herbst zu Hutter. Wie würde es denn aussehen, wenn man gegen einen erfolgreichen Ortschef antritt und jemandem Stimmen wegnimmt, der gerade ob seiner Erfolge und Bekanntheit in den SPÖ-Landtagsklub geholt wurde? SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst, der 2012 selbst gegen Hutter in den Bürgermeister-Ring gestiegen ist und jetzt mit ihm im Landtag sitzt, gibt den Ball an SPÖ-Ortsobmann Herbert Hanzl weiter.
Grundsätzlich spreche nichts gegen ein eigenes Antreten der SPÖ, sagt der 62-Jährige, aber darüber müssten die Gremien befinden. Auch darüber, ob es einen roten Bürgermeisterkandidaten geben soll. Vielleicht hilft ein Blick zurück: 1997 erreichte die SPÖ in Sauerbrunn bei den Gemeinderatswahlen 61,4 Prozent, 2017 nur noch 23,8.
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