WiBAG-Herberge macht Hoteliers Sorgen

Therme Lutzmannsburg, Eröffnung
Gäste-Minus und neue Konkurrenz. Ein runder Tisch soll Lösung bringen.

Eine mögliche weitere Hoteleröffnung durch die Wirtschaftsservice Burgenland AG (WiBAG) in der Thermengemeinde Lutzmannsburg hat – wie der KURIER berichtete – im Juni das Wasser zum Brodeln gebracht. Die privaten Beherbergungsbetriebe haben Sorge, dass nach einem Gäste-Minus in den vergangenen Monaten weitere Konkurrenz durch das WiBAG-Hotel entstehen würde.

WiBAG Direktor Franz Kast versucht nun einzulenken. Für 12. August ist ein runder Tisch geplant, zu dem sämtliche Privathoteliers eingeladen sind. „Wir haben eine klare Vorstellung, was mit dem Hotel passieren soll. Wir wollen uns da gemeinsam mit den Partnerbetrieben besprechen und nach einer Lösung suchen, die für alle passt“, schlägt Kast nun sanftere Töne an. Es soll auf einer sachlichen Ebene die Frage geklärt werden: „Wo soll Lutzmannsburg in zehn Jahren stehen?“. Dazu wolle man ein Konzept und eine gemeinsame Vorgehensweise erarbeiten. „Alle haben da ihre Hausaufgaben zu erledigen – WiBAG, Partnerbetriebe und Gemeinde“, sagt Kast.

Ob die Eröffnung des Hotels auf der nächsten WiBAG-Aufsichtsratsitzung im September stehen werde, wollte er nicht beantworten.

Für den Tourismus-Obmann von Lutzmannsburg, Jürgen Rohrer, ist der Runde Tisch „im Sinne der Hoteliers“. Man wolle der WiBAG „auf Augenhöhe begegnen und darauf achten, dass am Ende des Tages alle mit der Lösung zufrieden sind.“ Für Rohrer sei klar, dass die WiBAG die Hotelpläne zunächst einmal fallen lassen werde.

10 Prozent Minus

„Die privaten Betriebe haben im vergangenen Jahr – im Vergleich zum Zeitraum vor dem Thermenumbau – ein Minus von zehn Prozent bei der Zahl der Übernachtungsgäste gehabt“, erklärt Rohrer. Ein weiteres Hotel würde die Situation nicht verbessern.

Die Privatisierung der Sonnentherme und des angrenzenden Hotels Sonnenpark habe laut WiBAG weiterhin Priorität. Seit 2004 bemüht man sich um einen Verkauf, es gebe laufend Interessenten. Erst im Vorjahr wurden 25 Mio.€ in die Sanierung der Therme und den Umbau des Sonnenparks investiert. Den Kaufpreis für die frisch renovierte Sonnentherme will der Direktor nicht nennen. „Über Preise reden wir nicht.“

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