Wenn das Wahlzuckerl etwas sauer schmeckt

Wenn das Wahlzuckerl etwas sauer schmeckt
Bauprojekte gingen nach hinten los und hatten negative Folgen für amtierende Ortschefs.

Bauprojekte als „Wahlzuckerl“ sind seit eh und je beliebt. Doch nicht immer haben sie auch den gewünschten Effekt, wie dieser Sonntag bewiesen hat. Zum Beispiel hat Rauchwarts SPÖ-Bürgermeisterin Michaela Raber einen kleinen Schock zu verdauen – sie verlor bei der Bürgermeisterwahl satte 21,75 Prozentpunkte, bleibt aber im Amt. Nutznießer war der FPÖ-Politiker Rene Graf, der sich mit der ÖVP zusammenschloss.

Die Vorgeschichte: Ende Juli wurden die Rauchwarter Bürgerinnen und Bürger über die weitere Nutzung des Sportplatzes befragt. Die SPÖ wollte ein Wohnprojekt umsetzen, ÖVP und FPÖ hingegen das Areal für die Vereine des Orts erhalten – die Bürger ebenfalls. Für Raber ist diese Niederlage aber nicht der wichtigste Grund für das Minus am Sonntag: „Das glaube ich nicht. Schon eher, weil sich ÖVP und FPÖ im Wahlkampf zusammengetan haben – und das nicht immer mit ganz fairen Mitteln.“

Verärgerte Anrainer

Einen ähnlichen Fall gibt es in Schandorf (Bezirk Oberwart). Dort eröffnet im Dezember das erste dreisprachig geführte Alten- und Pflegeheim des Landes. Dennoch konnte der amtierende SPÖ-Bürgermeister Werner Gabriel davon nicht profitieren. Denn die ÖVP mit Bernhard Herics holte sich nach über 26 Jahren SPÖ-Vorherrschaft den Bürgermeistersessel.

„Das Zentrum war ein Mit-, aber nicht der alleinige Grund. Jeder im Ort ist glücklich, dass wir das Heim haben. Aber wie von Seiten der Politik mit den Anrainern umgegangen wurde, hat seinen Teil beigetragen“, erklärt Neo-Ortschef Herics. Unter anderem habe Ex-Bürgermeister Gabriel den geplanten Bau bereits 2019 in einer Zeitung verlautbart, ohne davor Gemeinderat oder Bevölkerung zu informieren.David Marousek

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