Weinkönigin gesucht: charismatisch, weinaffin, jung

Königin gesucht: Hannah I., Andreas Liegenfeld und Herbert Oschep (v. l.).
Die Krönung ist zwar erst im August, doch der Weg zur burgenländischen Weinkönigin beginnt jetzt – und endet mit einem weiteren „königlichen“ Titel: dem der österreichischen Weinkönigin.
Denn diese derart gekrönten vinophilen Hoheiten gibt es nur im Burgenland und in NÖ. Nach der einjährigen Regentschaft im jeweiligen Bundesland steigen die Weinhoheiten alternierend zur österreichischen Weinkönigin auf.
Im Burgenland hat der Bewerbungsprozess begonnen.
Gesucht wird eine überzeugende Persönlichkeit zwischen 20 und 30 Jahren, die mit Fachwissen, Ausstrahlung und Begeisterung für Wein als Repräsentantin der burgenländischen Weinwirtschaft auftreten will.
Die Bewerbungsfrist läuft
Noch bis zum 20. Juni können sich Kandidatinnen bewerben. Die Voraussetzungen: wohnhaft im Burgenland, ledig, weinaffin. Eine einschlägige Ausbildung ist kein Muss, aber Grundkenntnisse über den Weinbau in der Region sind erwünscht. Im Anschluss erhalten alle Bewerberinnen Unterlagen zur Vorbereitung auf das Hearing am 3. Juli. Dort entscheidet eine Fachjury.
Die derzeit amtierende Weinkönigin Hannah I. Wetschka möchte jedenfalls keine der gemachten Erfahrungen vermissen: „Mein Ziel war es, die Winzerinnen und Winzer stets stolz zu machen und möglichst viele Termine wahrzunehmen. Man wächst rasch in die Aufgabe hinein und fühlt sich schnell als Teil der burgenländischen Weinwirtschaft – egal ob auf Auslandsreisen in Shanghai oder in guter Gesellschaft vor Ort.“

Ihre „Symbiose aus Herzlichkeit aus Fachwissen“ sei beeindruckend gewesen, lobte Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld die scheidende Regentin. Die Funktion der Weinkönigin sei mehr als nur ein symbolisches Amt, betonen er und Wein-Burgenland-Obmann Herbert Oschep unisono: „Neben Wissen über den Weinbau sind Kommunikationsstärke, Begeisterungsfähigkeit und ein souveränes Auftreten gefragt.“ Das Amt sei „eine Kombination aus regionaler Identität und Offenheit für Neues“, sagt Oschep.
Was erwartet eine Weinkönigin?
Zahlreiche Veranstaltungen, Weinmessen, Medienauftritte, Reisen und intensive Kontakte in der Wein- und Tourismusbranche – kurz: zwei Jahre im Zentrum der Weinkultur. Im ersten Jahr vertritt sie das Burgenland, im zweiten Jahr Österreich bei nationalen und internationalen Terminen. Gekrönt wird die neue Weinkönigin am 20. August bei der Eröffnung der Wein- und Genusstage in Eisenstadt.
Über die Entstehungsgeschichte des Namens Ananas für die Wiesener Erdbeeren wurde hier schon berichtet (Fragaria ananassa, lateinisch für Gartenerdbeere; Anm.).
Die Tradition der Erdbeerkönigin blieb bisher jedoch unbeleuchtet: Sie geht auf einen Besuch einer Wiesener Delegation beim früheren Wiener Bürgermeister Helmut Zilk rund ums Jahr 1990 zurück. Seit damals ernennt man in der 2.700 Einwohner zählenden Gemeinde einmal im Jahr eine Erdbeerkönigin. Und weil man jede Menge Selbstbewusstsein hat und die Wiesener Erdbeeren auf den Märkten tatsächlich einen ausgezeichneten Ruf genießen, gleich eine von bundesweitem Rang.
Heuer fiel die Wahl auf Lara I.. Im Gegensatz zu ihrer weintrinkenden Kollegin ist die Amtszeit auf die Erntezeit Mai und Juni beschränkt, dafür ist diese umso intensiver. Gilt es doch, die süßen Früchte an Prominente zu verteilen – unter anderem auch an den aktuellen Wiener Bürgermeister. Tradition bleibt eben Tradition.

Lara I. bringt Wiesener Gaumenfreuden unter die Leut´.
Die nächste Chance, burgenländische Weintradition zu erleben, bietet sich am 9. Juni bei der siebten Weinwallfahrt in Rust. „Ein gemütlicher Nachmittag auf einem idyllischen Platz mit Blick auf den Neusiedler See“, wirbt Initiator Hans Feiler. Nach kurzer Andacht und Musik folgt ein Picknick – die Weine stellt der Weinbauverein Rust.
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