„Was ich zum Leben brauche, schöpfe ich hier aus der Natur“

„Was ich zum Leben brauche, schöpfe ich hier aus der Natur“
Das Südburgenland hat immer wieder Künstler fasziniert. Einer davon ist der Wiener Peter Ruhso.

Die Episoden aus den Wiener Kaffeehäusern malt Peter Ruhso immer noch. „Aber eher aus dem Gedächtnis, ich versuche hier, in Konditoreien auszuweichen, aber es ist nicht das Gleiche“, sagt der Künstler im KURIER-Gespräch. Die Wiener Kaffeehäuser fehlen ihm , aber sonst ist „die Gegend schön“, schwärmt der Maler, der seit den 80er-Jahren in Eisenberg an der Raab, Bezirk Jennersdorf, lebt. Bekannt wurde Peter Ruhso in den Alt-Wiener Kaffeehäusern Sperl, Demel oder Café Central, in denen er stundenlang saß, Studien zur menschliche Figur anzufertigen.

„Damals wollten wir eigentlich nach Finnland übersiedeln, weil meine Frau von dort ist, aber wir haben uns doch für Österreich entschieden“, sagt der Künstler. Sein Atelier hat er in dem Ortsteil von St. Martin an der Raab eingerichtet und die Inspiration „und was ich zum Leben brauche, schöpfe ich aus der Natur“, sagt der 75-Jährige.

Figurale Malerei

Ins Südburgenland hat es ihn letztendlich durch das Künstlerdorf Neumarkt an der Raab verschlagen. Dort hat er über viele Jahre Kurse gegeben. Figurale Malerei sei immer noch seines, vom Porträt bis zum Akt.

Begonnen hat Ruhso in Wien als Schmuckdesigner. Danach ging er auf die Wiener Kunstschule, wo er später auch eine Lehrtätigkeit ausübte. Sein Spezialgebiet waren Akt- und Tierzeichnungen. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen von Deutschland über Schweden bis hin nach Frankreich zu sehen.

Auch in Österreich hat er seine Werke schon oft zur Schau gestellt. 2003 wurde ihm das Ehrenzeichen des Landes Burgenland für die Verdienste der Kunst- und Kulturförderung des Kulturvereins Neumarkt an der Raab überreicht. Im Kulturverein ist er mittlerweile nicht mehr tätig. In der regen Kunstszene des Südburgenlandes ist er aber noch aktiv. „Wir haben einen kleinen Verein mit sechs Leuten und wir treffen uns einmal im Monat zum Austausch“, sagt Ruhso, der sich mehr als Einzelgänger bezeichnet. Er schätzt, dass es bis zu 30 Künstler in der Region rund um Jennersdorf gibt.

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