Warum es Wildschweine nach Eisenstadt zieht

Warum es Wildschweine nach Eisenstadt zieht
Rodungen verwilderter Gründe am Stadtrand sollen das Vordringen der Tiere eindämmen.

Wildschweine in Eisenstadt. In Randgebieten der Landeshauptstadt am Fuße des Leithagebirges durchaus keine Seltenheit, weil die Tiere schon seit Jahren bis in die Straßenzüge am Stadtrand vorgedrungen sind. Heuer sind es besonders viele, weshalb die Stadtgemeinde nun auch in Absprache mit Grundstückseigentümern Rodungen verwilderter Grundstücke veranlasst hat. So etwa im Gebiet um Bergstraße, Robert Davy Gasse und Rudolf Perthen Gasse.

Auf freiwilliger Basis, wie man seitens des Rathauses betont. Nicht zwangsweise. Man wolle dadurch ein weiteres Vordringen der Wildschweine möglichst eindämmen. Denn diese finden im hohen Gras und wuchernden Buschwerk nicht nur Nahrung, sondern auch Unterschlupf. Und sie hinterlassen mitunter unerwünschte Spuren in umliegenden Gärten, weshalb sich manche Anrainer bereits durch Elektrozäune schützen. Auch die Umzäunung der Hundefreilaufzone beim Retentionsbecken Sandgrube wurde beschädigt – nun hat die Stadt die Freilaufzone verlegt.

Saisonabhängig

Die Situation sei nicht neu, weiß Eisenstadts Jagdleiter Christian Kallab. Aber saisonabhängig. „Die Wildschweine kommen schon seit vielen Jahren – aber immer nur im Herbst – in die Stadt. Wenn die Frischlinge tierisches Eiweiß brauchen und es im Wald nicht in ausreichendem Maß finden“, sagt er. Auch in St. Georgen und in Kleinhöflein würden sie gesichtet. Fehlende Ruhe durch zu viele menschliche Besucher im Wald sei ebenfalls mitverantwortlich. „Für die Tiere sind Fallobst und Komposthaufen in Gärten eine verlockende Nahrungsquelle, die auch leicht zugänglich ist“, so Kallab.

Seitens der Jagdgesellschaft habe man in der Vergangenheit für Schäden durch Wildschweine in Weingärten bezahlen müssen. Weil Weinbauern mittlerweile aber elektrische Zäune zum Schutz errichtet haben, sei das Problem „so gut wie erledigt“, erzählt der Jagdleiter. Angst müsse man bei Begegnungen mit Wildschweinen grundsätzlich nicht haben, beruhigt Christian Kallab. „Wichtig ist nur, die Tiere nicht zu erschrecken. Sie sehen schlecht und wenn der Wind ungünstig steht, kann es sein, dass sie einen auch erst spät riechen können.“

„Fluchtweg offen lassen“

In solchen Fällen sei es wichtig, einfach ruhig zu bleiben und den Vierbeinern immer einen Fluchtweg offenzulassen. „Wildschweine können nur dann gefährlich werden, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. Vor allem dann, wenn sie mit ihren Frischlingen unterwegs sind und diese beschützen wollen“, weiß der Jagdleiter.

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