Dass Parteigänger der Volkspartei im roten Landhaus befördert werden, kommt nicht allzu oft vor. Bernhard Wappel hat es geschafft, der Jurist ist seit Kurzem provisorischer Vorstand der Abteilung 4 (Agrarwesen, Natur- und Klimaschutz) im Amt der Landesregierung.
Der Südburgenländer aus Neustift an der Lafnitz, bisher „nur“ Referatsleiter, hat die Hauptreferatsleitung übersprungen und gleich die ganze Abteilung mit drei Hauptreferaten, zehn Referaten und der Biologischen Station am Neusiedler See übernommen.
Wappel ist seit 2013 in der Agrarabteilung, die zu Zeiten der 2015 endenden rot-schwarzen Proporzregierung eine ÖVP-Domäne war. Davor war er im Büro von ÖVP-Landesrätin Michaela Resetar.
Er habe die provisorische Leitung übernommen, weil die Nachbesetzung „erforderlich ist“, sagt Wappel im Sinne des Beamtenethos. Ob er sich bewirbt, wenn die Stelle ausgeschrieben wird, wisse er noch nicht – „ganz ehrlich“.
Seine fachliche Kompetenz steht außer Streit, außerdem hat er die meiste Erfahrung – Wappels Beförderung ist demnach logisch. Aber, so hört man im Landhaus: Die rot-grüne Regierung hatte schlicht keine andere Wahl, weil die fachlich einst gut aufgestellte Abteilung in den vergangenen Jahren personell ausdünnte.
Im vergangenen Sommer musste Abteilungsvorständin Ljuba Szinovatz den Posten räumen. LH Hans Peter Doskozil (SPÖ) hatte nach Überflutungen im Südburgenland die schleppende Auszahlung der Katastrophenhilfe kritisiert.
Szinovatz musste gehen, Markus Pammer übernahm nur vorübergehend. Die letzten Monate war die Abteilung ohne Kopf.
Apropos Pammer: Der Büroleiter von SPÖ-Landesrat Leonhard Schneemann soll dem Vernehmen nach auch vor einem Karrieresprung stehen und die vor der Pension stehende Sonja Windisch als Vorstand der Gruppe 3 (u.a. Gemeinde- und Sozialabteilung) folgen.
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