Waffenschmuggel: Burgenländer verurteilt

Untersuchungshäftling Hannes Führinger im Tora-Gefängnis in Kairo. (Dieses Bild darf nur der KURIER verwenden, es darf nicht weiter gegeben werden).
Hannes F. soll für sieben Jahre in Haft. Jetzt sind die Diplomaten am Zug.

Zu sieben Jahren Gefängnis hat am Montag ein Staatssicherheitsgericht in Kairo jenen burgenländischen Schiffs-Security verurteilt, der alte Weltkriegskarabiner an Bord eines Schiffes zur Sicherung gegen Piraten bringen wollte. Mit vier russischen Weltkriegskarabinern und einer Packung Munition landeten im November 2011 der 32-jährige Hannes F. und sein deutscher Partner Burkert M. am Flughafen in Kairo. F. hatte eine Einfuhrbewilligung dabei.

Er wollte damit im Hafen von Suez an Bord eines italienischen Tankers gehen. Wegen der extremen Piratengefahr vor der somalischen Küste heuern viele Frächter private Securitys an.

Falscher Polizist

Hannes F. hat solche Schiffsbegleitungen bereits erfolgreich durchgeführt. Doch diesmal stellte sich das ägyptische Einfuhrzertifikat als gefälscht heraus. Jener uniformierte Polizist, der das Formular für Hannes F. „ausgestellt“ hatte, wurde nachher als Handy-Shop-Besitzer enttarnt.

Hannes F. wurde ins berüchtigte Tora-Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Ein Gefängnis, aus dem es auch nach der Revolution noch immer Berichte über Willkür und Folter gibt.

Waffenschmuggel: Burgenländer verurteilt
Karabiner Mosin-Nagant des Piratenjäger Hannes F.

17 Monate musste F. in einer Gemeinschaftszelle mit 60 Mitgefangenen bei Temperaturen von bis zu 60 Grad überstehen. Überleben konnte er nur durch die Unterstützung der österreichischen Botschaft. Währenddessen wurde aber die ägyptische Öffentlichkeit hochgepeitscht: Man habe einen israelischen Agenten am Flughafen mit Waffen erwischt...

In endlosen Prozessrunden versuchte Hannes F. seine Schuldlosigkeit zu beweisen – ein schwieriges Unterfangen in dem politisch aufgeheizten Land. Nicht nur F. fasste sieben Jahre aus, sondern auch jener Ägypter, der den falschen Polizisten vermittelt hatte. Der falsche Polizist bekam drei Jahre, der deutsche Partner ebenso. Die Angehörigen reagierten mit blankem Entsetzen, sie hatten auf eine rasche Freilassung gehofft.

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