Vom Weinkeller in die digitale Welt
Was hat Wein mit Bitcoin & Co. zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel, möchte man meinen. Alexander Gottschalk ist da anderer Meinung. Nachdem er seinen Abschluss an der FH Burgenland gemacht hat (Internationales Weinmarketing), gründete er das Start-up „Winey Art Club“.
Das Unternehmen verbindet edle Tropfen mit digitaler Krypto-Kunst.
„Es geht darum, Wein erlebbar zu machen, Gleichgesinnte zusammenzubringen und ihren eigenen Wein machen zu lassen“, erklärt Gottschalk die Grundidee.
Der Wein
Das funktioniert so: Über soziale Medien haben die Community-Mitglieder die Möglichkeit, den Entstehungsprozess eines Wein-Jahrgangs mitzugestalten. So kann etwa darüber abgestimmt werden, ob der Rebensaft im Stahltank oder im Holzfass reifen soll oder welche Hefen verwendet werden. Heuer ist gemeinsam mit dem Weingut Kellerkünstler in Arbesthal (NÖ) der erste Community-Wein entstanden. Wer tiefer in die Winzer-Welt eintauchen wollte, konnte beim Rebenschnitt und bei der Weinlese dabei sein.
Die Technologie
Ab dem Zeitpunkt des Abfüllens kommt die moderne Technologie ins Spiel. Jede Flasche wird mit einem Chip versehen, der die gesamte Historie der Bouteille preis gibt – bis hin zur Information, ob die Flasche geöffnet oder geschlossen ist. Wer den Community Wein kauft, bekommt ein NFT (Non-Fungible Token) dazu. Dieses erfüllt den Zweck eines digitalen Echtheitszertifikats: Jedes ist einzigartig, fälschungssicher und individuell künstlerisch gestaltet.
Die Kunst
Teil des „Winey Art Club“ sind nämlich auch die zwei Wiener Künstlerinnen Anna Molnar und Susanna Dellantoni. Sie haben sich auf die Gestaltung von NFTs spezialisiert, die für jedes Club-Mitglied exklusiv designt werden.
Gerade in der Weinbranche lasse sich die neue Krypto-Technologie gewinnbringend einsetzen, ist Alexander Gottschalk überzeugt. Ein Beispiel: Bevor neue Jahrgänge abgefüllt werden, kann schon das NFT verkauft werden – dieses gilt als Nachweisbesitz, noch bevor die Flasche beim Kunden ist.
Dem jungen Unternehmer ist andererseits auch klar, dass Krypto im Alltag der meisten Menschen noch nicht angekommen ist. Man wolle mit diesen technischen Innovationen niemanden abschrecken, betont Gottschalk. Im Vordergrund stehe beim „Winey Art Club“ auch immer der Wein: „Wir wollen die Möglichkeit bieten, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Wer keine Lust darauf hat, ist erst recht willkommen. Es kann sich auch einfach nur alles um Wein und Genuss drehen.“
5.555 Mitgliedschaften zu vergeben
Und wie kommt man in den „Winey Art Club“? Insgesamt sind 5.555 Mitgliedschaften zu vergeben, die mit der Krypto-Währung Ethereum (ETH) gekauft werden können. 0,05 ETH, umgerechnet 57 Euro, kostet die einfache Mitgliedschaft, die zur Abstimmung zum Community-Wein berechtigt und freien Zugang zu Weinseminaren und Workshops beinhaltet. Für 0,13 ETH (aktuell 148 Euro) gibt es zusätzlich jährlich eine Flasche des Community Weins. 555 von dieser Premium-Mitgliedschaften gibt es.
Alle Infos auf www.wineyart.club
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