Volksbefragung in Rohr: 59,7 Prozent wollen Straßennamen
Seit Jahren wurde in Rohr im Bezirk Güssing darüber diskutiert, ob die Gemeinde ein Straßennamenssystem bekommen soll oder ob die Häuser weiter allein mit Nummern versehen bleiben sollen. Am Sonntag sprachen sich 59,7 Prozent in der rund 380-Einwohner-Gemeinde für Straßennamen aus.
Für Listen-Bürgermeister Gernot Kremsner und für SPÖ-Gemeindevorstand Kevin Friedl ist das Ergebnis bindend. Eine Umsetzung des Volksentscheides soll in den kommenden zwei Jahren erfolgen.
Volksbefragung über Straßennahmen in Rohr
„Das Ergebnis ist für mich nicht überraschend“, sagt der Ortschef nach der Volksbefragung zum KURIER. In Gesprächen mit der Bevölkerung habe er bemerkt, dass „der Wunsch nach Straßennamen steigt“. Überrascht sei er über die Höhe der Wahlbeteiligung, die am Sonntag bei 69,4 Prozent lag.
„Sehr zufrieden“, zeigt sich SPÖ-Gemeindevorstand Friedl. Er hatte mit seiner Fraktion (die SPÖ hat drei Mandate im Gemeinderat, Anm.) im Frühjahr den Antrag auf eine Volksbefragung gestellt. Auch sämtliche Gemeinderäte der „Bürgermeisterpartei“, der Liste Rohr, hatten dem Antrag, wie berichtet, zugestimmt.
Immer wieder hatten die Hausnummern bei den 208 Häusern, die in einem 17 Kilometer weiten Straßennetz verteilt sind, für Verwirrung gesorgt, schildern die Gemeindevertreter. Mehrere Umfragen in der Vergangenheit hätten allerdings ergeben, dass der Großteil der Bewohner bei den Hausnummern bleiben wolle, sagt der Bürgermeister. „Diese Umfragen waren nie repräsentativ, das hat mich gestört“, sagt der SPÖ-Mandatar. Um Klarheit zu schaffen, haben alle Gemeinderäte dem Antrag für eine Volksbefragung zugestimmt.
Bei den neuen Häusern, die im Ort gebaut wurden, wurden die Nummern nach der Reihenfolge der Fertigstellung vergeben. Mit dem Routenplaner seien die Adressen kaum zu finden, sagt Friedl. Er rechnet damit, dass in Zukunft – zur besseren Orientierung – 15 bis 20 Straßennamen vergeben werden könnten – natürlich mit angefügten Hausnummern.
Jetzt kommt neue Postleitzahl
Aufgrund der Aktualisierung des Flächenwidmungsplanes sollen laut Kremsner in den kommenden zwei Jahren auf Straßenbezeichnungen umgestellt werden. Auch eine neue Postleitzahl werde man beantragen – Rohr hat derzeit mit 7551 dieselbe Postleitzahl wie Stegersbach.
Die Kosten für die Umstellung beziffern Kremsner als auch Friedl mit etwa 10.000 Euro. Mit einem großen administrativen Aufwand für die Gemeindestube wird allerdings gerechnet.
Auf die Bürger dürften kaum Kosten durch die Adressänderungen zukommen. Bei Dokumenten wie dem Reisepass oder dem Führerschein ist eine Adressangabe nicht nötig, für den Zulassungsschein wird sie kostenlos geändert.
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