Vier grüne Daumen: Junge Pflänzchen vom Sepplashof

Vier grüne Daumen: Junge Pflänzchen vom Sepplashof
Markus Uitz und Michaela Fassl haben sich der Landwirtschaft verschrieben und züchten Pflanzen auf ihrem Hof in Litzelsdorf.

In den Hügeln von Litzelsdorf liegt der Sepplashof. Markus Uitz und Michaela Fassl haben sich hier ihren Traum von der Landwirtschaft erfüllt. Ihr Bauernhaus mit dem umliegenden Grundstück wurde zur Produktionsstätte für Jungpflanzen und Gemüse.

Er studierte Ökologie, sie ist Sozialpädagogin. Ihren grünen Daumen bewiesen sie schon bei ihrer Solidarischen Landwirtschaft, die sie 2014 auf die Beine gestellt haben. „Die Bedingungen für den Gemüseanbau sind bei uns schwierig, wir haben nur händisch gearbeitet und es war uns irgendwann zu viel“, sagt Uitz. Die Nachfrage sei da gewesen, aber die Produktion war zu aufwendig. Parallel zur Gemüseproduktion zogen die beiden schon immer Jungpflanzen.

Riesige Nachfrage nach Jungpflanzen

„Dieser Bereich ist stetig gewachsen, wir haben eine gute Qualität und immer etwas Neues, das taugt den Leuten“, sagt Uitz. Seit 2014 sind sie Stammgäste auf vielen Pflanzenmärkten in der Region. „Die Nachfrage ist riesig“, sagt der Ökologe. Vor allem seltene und alte Sorten sind gefragt. „Wir experimentieren viel herum und ziehen auch immer mehr Kräuterpflanzen“, erklärt Uitz. Zu den 250 verschiedenen Gemüsesorten kommen noch einmal 100 Kräuterpflanzen.

Gemüse bis Weihnachten ernten

Das Experimentieren mit neuen Sorten liegt den beiden. „Heuer haben wir auch erstmals einen Wintergemüsetag im Juli gemacht, viele Leute wissen gar nicht, dass bis zu Weihnachten Gemüse geerntet werden kann“, sagt Uitz. Radicchio, Zuckerhut oder Grünkohl können noch im Hochsommer gepflanzt werden.

Vier grüne Daumen: Junge Pflänzchen vom Sepplashof

Im Folientunnel und im Beet in Litzelsdorf finden sich auch einige Raritäten. „Hier haben wir Wassermelonen und ich habe auch einen Hopfengarten mit verschiedenen Sorten angelegt“, sagt Uitz. Bio-Hopfen sei gefragt. „Wir schauen auch immer mehr auf mediterrane Gebiete, Artischocken und italienischer Wildspargel wachsen schon gut bei uns“, erklären die beiden. Jedes Jahr finden sich neue Pflanzen im Sortiment.

Biohof: Weg mit dem Kunststoff

Ihren Bio-Betrieb wollen die Landwirte noch nachhaltiger machen. „Wir haben noch sehr viel Kunststoff in der Jungpflanzenaufzucht, das wollen wir ändern. Auch bei den Märkten verzichten wir auf Plastiksackerl“, sagt Fassl. Auch mit Erden ohne Torf wird experimentiert, „es ist nur sehr schwierig die richtige Erde für die Jungpflanzen herzustellen“, weiß Uitz, der gerade den Gärtnerei Meisterkurs besucht.

Vier grüne Daumen: Junge Pflänzchen vom Sepplashof

Neben der Jungpflanzenzucht und der Gemüseproduktion halten die beiden auch noch 14 Hühner am Hof, ebenso wie drei Bienenvölker. Ihre Kundschaften bestellen entweder über den Webshop oder besuchen ihre Stände bei Pflanzenmärkten im Frühjahr. „Da haben wir Hochsaison und sind mit unseren Pflanzen unterwegs“, sagt Fassl. Es gibt viele Stammkunden, „zu jeder Pflanze gibt es auch einen guten Tipp von uns“, erklärt Fassl.

Oberstes Ziel ist es gesunde und qualitativ hochwertige Pflanzen zu verkaufen. „Wir wollen, dass die Leute Freude an der Pflanze haben und diese nicht nach zwei Tagen eingeht“, sagt Fassl.

Landleben - Nachgefragt

KURIER: Was macht das Landleben für Sie lebenswert?
Markus Uitz und Michaela Fassl: Das Essen aus dem eigenen Garten, die Freiheit   mit dem Boden etwas anfangen und ausprobieren zu können,  egal ob ich einen Apfelbaum setze oder eine Wassermelone ziehe oder einen  Teich bauen will.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz?
Bei unseren Hühnern. Wir haben ihnen schon Kunststücke beigebracht und sie legen täglich Eier.

Vermissen Sie das Stadtleben?
Wir nützen die Stadt immer noch ab und zu vor allem  für Kulturelles, aber in der Stadt möchten wir nicht mehr leben.

Wo sehen Sie die Schwierigkeiten am Landleben?
Man braucht für jeden Weg ein Auto, öffentlicher Verkehr fehlt bei uns komplett. Es ist schon schwierig am Abend mit Freunden auf ein Bier zu gehen, das geht fast nur daheim.  

 

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