Vier burgenländische Feuerwehren im Untergrund

Vier burgenländische Feuerwehren im Untergrund
Die Sicherheit im 2,9 Kilometer langen S7-Tunnel ist Teamarbeit. Die „Tunnel-Feuerwehren“ Rudersdorf-Ort, Dt. Kaltenbrunn-Ort, Eltendorf und Jennersdorf verfügen über spezielle Fahrzeuge.

Die Feuerwehr ist schneller als die Asfinag. Denn unmittelbar, nachdem bekannt wurde, dass die S7 bei Rudersdorf auch durch einen Tunnel führen wird, haben die Einsatzkräfte mit den Vorbereitungen für Tunneleinsätze begonnen.

Da war seitens des Autobahnbetreibers noch nicht einmal klar, wo genau die Route verlaufen würde.

 

Der Tunnel bei Rudersdorf ist der erste überhaupt im Burgenland. Und erfordert neben einer speziellen Ausbildung der Einsatzkräfte natürlich auch modernstes Gerät. Unlängst ist das letzte große Puzzlestück im Südburgenland angekommen – das vierte Tunnelfahrzeug mit der Bezeichnung RLF-T (Rüstlöschfahrzeug Tunnel). Jede der vier Tunnelfeuerwehren – also Rudersdorf-Ort, Dt. Kaltenbrunn-Ort, Eltendorf und Jennersdorf – verfügt über ein solches Gefährt der Firma Rosenbauer.

Moderne Ausrüstung

Die Eckdaten: 18 Tonnen Grundfahrgestell mit Allradantrieb, 13 Liter Hubraum und 450 PS. Der Aufbau aus Aluminium ist korrosionsbeständig und mit insgesamt sieben Geräteräumen sowie einem begehbaren Dach ausgestattet. In den Geräteräumen finden sich zusätzlich zur klassischen Feuerwehrausrüstung eines Rüstlöschfahrzeuges auch Sondergegenstände speziell für Tunneleinsätze.

In der Mannschafts- und Fahrerkabine finden insgesamt sieben Personen Platz. Ein wesentlicher Unterschied im Vergleich zu „normalen“ Rüstlöschfahrzeugen ist, dass alle Sitzplätze mit Langzeitpressluftatmern ausgestattet sind. Als weiteres Spezifikum ist das Fahrzeug mit einer stationären Wärmebildkamera und einem Ultraschall-Warnsystem ausgestattet. Für die Versorgung mit Löschwasser steht ein Wassertank mit 2.400 Liter nutzbarem Wasservolumen zur Verfügung.

Um im Ernstfall schnell und effizient Hilfe leisten zu können, gibt es seitens der Landesfeuerwehrschule Burgenland bereits Lehrgänge, welche direkt im Bezirk Jennersdorf durchgeführt wurden. Anders als im freien Gelände gilt im Tunnelbrand „löschen, um zu bergen“: Um dieses Worst-Case-Szenario beüben und Erfahrungen weitergeben zu können, haben sich einige Mitglieder der Feuerwehren und des Landesfeuerwehrkommandos Burgenland bereits im Vorfeld zur Trainer-Ausbildung nach Oberösterreich und danach zur Spezialausbildung in die Schweiz begeben. Dieses Wissen wurde bereits in vier Lehrgängen ausgerollt. Somit konnten bereits mehr als 50 Feuerwehrmitglieder aus dem Bezirk Jennersdorf diese Ausbildung absolvieren.

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