VBB-Busse im Stresstest: 970.000 Fahrgäste, aber Pannen zum Schulstart

Busse der Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) sind seit September 2023 im Bundesland unterwegs, hier in Eisenstadt.
Die Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) stehen trotz der in dieser Woche präsentierten steigenden Fahrgastzahlen weiter in der Kritik der Opposition. Wohl auch deshalb, weil sich zu Schulbeginn einige Schwächen im System zeigten.
Die Zahlen im Jahresverlauf sprechen jedenfalls eine klare Sprache: Bis Ende August nutzten 970.000 Fahrgäste die Buslinien der Verkehrsbetriebe, zusätzlich griffen 136.000 Personen auf das Burgenländische Anrufsammeltaxi (Bast) zurück.
Wachstum seit 2024
Schon nächste Woche könnte die Marke von einer Million Fahrgästen überschritten werden. Rechnet man die bisher vorliegenden Zahlen hoch, könnte man Ende des Jahres sogar in der Nähe von 1,6 Millionen Fahrgästen landen – 2024 wurde die Marke von 1,1 Millionen erreicht.

Das Burgenländisches Anrufsammeltaxi (Bast) ist ein Teil des burgenländischen Mobilitätskonzepts.
Beim Bast zeigt sich ein ähnliches Bild: Hochgerechnet kommt man heuer wohl auf über 200.000 Fahrten, ein deutliches Plus gegenüber 114.000 im Vorjahr.
Stresstest zum Schulstart
Trotzdem war der erste Schultag ein Belastungstest. In Nikitsch warteten Schüler vergeblich auf den Bus, in Pinkafeld blieb eine Verstärkerlinie aus, berichtete die BVZ. Eltern beschwerten sich, die FPÖ sprach von einem „Bus-Chaos“. Die VBB sprachen von einem „Kommunikationsproblem“ und stellten einen zusätzlichen Bus auf der Strecke Pinkafeld-Oberschützen bereit.
„Wenn etwas nicht klappt, können wir rasch reagieren“, hieß es von Geschäftsführer Wolfgang Werderits und aus dem Büro von Landesrat Heinrich Dorner.
Dieser präsentiert ebenfalls in dieser Woche die langfristige Zusammenarbeit mit großen Partnern wie Blaguss, Dr. Richard und Postbus. Das Ziel: einheitliche Fahrpläne, barrierefreie Fahrzeuge, klimafreundliche Flotten und ein zentraler Kundendienst. „Wir optimieren die Angebote im Sinne der Bevölkerung“, so Dorner.
FPÖ fordert Rücktritt
Die Pannen zum Schulstart werden von der Opposition freilich thematisiert. Schließlich treffen die Verzögerungen ausgerechnet Kinder und Jugendliche, die auf pünktliche Verbindungen angewiesen sind, um in die Schule und nach Hause zu kommen.
FPÖ-Klubobmann Norbert Hofer schreibt in einer Aussendung von „überfüllten Bussen, Linien, die gar nicht fahren“ und einer „Gefahr für die Sicherheit der Kinder“. Er fordert den Rücktritt von VBB-Chef Werderits, den er als „persönliche Erfindung von Landeshauptmann Doskozil“ bezeichnet. Auch die hohen Zuschüsse – rund 65 Millionen Euro pro Jahr – werden von der FPÖ als „Verschwendung“ kritisiert.
Die SPÖ kontert mit Verweis auf die Fahrgastzahlen. Landesgeschäftsführer Friedrich Radlspäck bezeichnet die VBB als „durch nichts zu korrigierende Erfolgsgeschichte“. Sein Kollege Kevin Friedl nennt die Kritik der FPÖ „absurd“: Auf die Verkehrslage zu Schulbeginn sei seitens der VBB rasch, effizient und flexibel reagiert worden.
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