„Verbündeter“ fürs Burgenland im Ringen um EU-Fördermittel

„Verbündeter“ fürs Burgenland im Ringen um EU-Fördermittel
Ausschuss der Regionen. Präsident Lambertz machte sich im Burgenland selbst ein Bild, wie EU-Förderungen bisher wirken

Als Karl-Heinz Lambertz Donnerstagvormittag im Bahnhof Wulkaprodersdorf das alte, ausrangierte Gleisbildstellwerk erblickt, zückt der Präsident des Ausschusses der Regionen (AdR) in der EU sein Handy: „Ein Bild sagt mehr als lange Vorträge“, murmelt der aus Belgien kommende Politiker. Landtagspräsident Christian Illedits (SPÖ), Burgenlands Vertreter im 280 Regionen umfassenden AdR, hat seinen Parteifreund ins Burgenland gelotst, um zu demonstrieren, was EU-Förderungen hierzulande alles bewegt haben. Zum Beispiel wurde im Zuge des „mittelfristigen Investitionsprogramms“ auch das neue, digitale Stellwerk der Raaberbahn in Wulkaprodersdorf gefördert. Insgesamt habe die Anschaffung rund zehn Millionen Euro gekostet, berichtet Raaberbahn-Betriebsdirektor Alfred Szuppin. Statt 15 mal zehn Meter braucht das digitale Stellwerk nur mehr vier Quadratmeter Platz.

Weitere Stationen auf der für Lambertz zusammengestellten Tour: die Fachhochschule Eisenstadt und das Weingut Scheiblhofer.

Chancen intakt

Damit der Förderstrom auch in der nächsten EU-Haushaltsperiode von 2021 bis 2027 möglichst unverändert fließt, soll sich auch Lambertz, den Landeshauptmann Hans Niessl als „Verbündeten“ bezeichnet, starkmachen. 72,3 Millionen Euro bekommt das Burgenland als eine von mehr als 50 Übergangsregionen der EU derzeit aus Brüssel. Wie viel es ab 2021 werden, fragte der KURIER Lambertz, dessen AdR bei allen Entscheidungen mitsprechen kann. Darüber könne man „jetzt nicht ernsthaft genaue Prognosen“ erstellen. Und wie wahrscheinlich ist es, dass das Burgenland auch künftig Übergangsregion bleibt: „Ich halte es für bedeutend wahrscheinlicher als noch vor anderthalb Jahren“, sagte Lambertz. An eine Entscheidung über den künftigen EU-Budgetrahmen vor den Europawahlen im Frühjahr 2019 wollte er nicht recht glauben. Es wäre wünschenswert, realistisch betrachtet handle es sich dabei aber eher um eine „Mission Impossible“.

Thomas Orovits

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