Unwetter im Burgenland: Rund 600 Feuerwehrleute im Einsatz
Heftige Gewitter und Starkregen am Freitag haben im südburgenländischen Bezirk Oberwart für rund 260 Feuerwehreinsätze gesorgt. "Es waren rund 600 Leute im Einsatz", berichtete der im Bezirksführungsstab Oberwart für die Einsatzleitung zuständige Martin Ulreich heute, Samstag, der APA. "Manche Feuerwehren haben durchgemacht und sind noch immer draußen", sagte Ulreich.
Am Samstagvormittag gingen die Pegel in Markt Allhau zurück. Die Feuerwehren aus Bad Tatzmannsdorf und Buchschachen rückten zur Verstärkung aus. "Derzeit schaut es ganz gut aus. Es sind noch etwa 20 Einsatzadressen abzuarbeiten. Das wird vermutlich den ganzen Tag dauern", so Ulreich.
In Wolfau hingegen sei der Großteil immer noch überflutet. "Hier müssen wir noch warten. Erst wenn die Pegelstände zurückgehen, kann die Feuerwehr arbeiten." Auch in Neustift an der Lafnitz gab es am Samstagvormittag noch vereinzelte Einsätze.
Weitere Gewitter erwartet
"Aktuell schaut die Wetterlage gut aus. Nach einem Gespräch mit der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Anm.) dürfte sich die Lage allerdings am Nachmittag ändern. Es braut sich wieder eine Gewitterzelle über dem mittleren und südlichen Burgenland zusammen. Diese Gewitter sollen zwar nicht so stark wie gestern ausfallen, aber der Boden ist weich - da braucht es nicht mehr viel", meinte der Einsatzleiter. Auch in den nördlichen Landesteilen Kärntens sowie in der gesamten Steiermark sind Gewitter zu erwarten.
Insgesamt waren vom frühen Freitagnachmittag 55 der 86 Feuerwehren aus dem Bezirk Oberwart - hier gibt es in vielen Ortsteilen eigene Wehren - im Einsatz. Außerdem rückten Kameraden aus zwei steirischen Gemeinden zur Unterstützung aus.
Begonnen hatte das Unwetter am Freitag gegen 13.00 Uhr. "Die Pegelstände des Stögersbach und der Pinka sind relativ dramatisch angestiegen. Die Gemeinde Loipersdorf-Kitzladen hat es besonders schlimm getroffen. Drei Viertel von Loipersdorf-Kitzladen war Land unter - inklusive dem Feuerwehrhaus", erzählte er. Die Lage sei relativ lange unklar gewesen. "Als die Pegel zurückgegangen sind, waren 20 Feuerwehren im Einsatz. Die Straßen wurden gereinigt, einige Keller ausgepumpt." Vereinzelt gebe es heute, Samstag, noch ein paar Dinge, die aufzuarbeiten seien.
Neben den zahlreichen überfluteten Straßen und Kellern musste die Feuerwehr in Pinkafeld auch zu einem Brand eines Wirtschaftsgebäudes im Stadtgebiet ausrücken. Hier hatte laut Ulreich ein Blitz eingeschlagen.
Unwetter auch in Känten und der Steiermark
Die Unwetter haben auch in Kärnten und der Steiermark für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Wie schon an den Tagen zuvor standen in manchen Gegenden Straßen, Gärten und Keller unter Wasser. In Kärnten waren vor allem die Bezirke St. Veit und Wolfsberg betroffen, in der Steiermark war es der Osten des Landes.
Die Feuerwehren im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld hatten es mit überschwemmten Straßen, über die Ufer tretenden Bächen, gefluteten Kellern und Murenabgängen zu tun. Teilweise waren innerhalb von zwei Stunden bis zu 95 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen. Eine Autolenkerin war von den Wassermassen überrascht worden und konnte sich nicht mehr aus ihrem Fahrzeug befreien. Sie wurde von Feuerwehrleuten geborgen. "Die punktuell starken Regenfälle forderten uns sehr", sagte Bereichsfeuerwehrkommandant Thomas Gruber in einer Aussendung. Die ÖBB-Strecke Friedberg-Pinkafeld musste wegen Beschädigungen gesperrt werden.
In St. Andrä im Lavanttal wurden laut Polizei nicht nur 21 Wohnhaus-Keller sondern auch die Volksschule St. Ulrich verschlammt. Ob am Montag dort unterrichtet werden kann, war zunächst unklar. Im Görtschitztal musste die Bundesstraße (B92) immer wieder kurzzeitig wegen Muren und Überflutungen gesperrt werden. Auch eine Gleisanlage wurde von Geröll verlegt. Der Fladnitzweg in Klein St. Paul wurde wegen umgestürzter Bäume unpassierbar. Mehrere Keller und das örtliche Kulturhaus wurden überschwemmt.
In Reichenfels traten mehrere Bäche über die Ufer. Über abschüssige Wiesen floss das viele Regenwasser in Strömen ab. Auch hier wurden einige Keller geflutet und Straßen vermurt.
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