Heftiges Unwetter forderte Einsatzkräfte im Nordburgenland

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In 20 Ortschaften kam es durch das Gewitter zu Feuerwehreinsätzen. Neusiedl am See war besonders betroffen.

Ein schweres Gewitter zog am Donnerstagabend über das Burgenland. Betroffen waren vor allem die Bezirke Eisenstadt-Umgebung und Neusiedl am See, wo die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen ausrückten.

Es galt vor allem, überflutete Keller und Garagen auszupumpen. Verletzte gab es ersten Berichten zufolge nicht. Rund 20 Feuerwehren waren laut Landessicherheitszentrale zum Teil bis 3 Uhr Früh im Einsatz.

Besonders stark erwischt hat das Unwetter Jois, wo es zehn Einsätze gab - und Neusiedl am See, wo die städtische Feuerwehr 14 Einsatzadressen verzeichnete.

In Neusiedl am See lag der Schwerpunkt der Niederfälle am Hirschfeld im Norden der Stadt. Hier wurde sogar eine zusätzliche Bereichseinsatzzentrale aufgebaut. Es galt, mehrere Keller auszupumpen.

Eine weitere Problemzone stellte der Saliterhof nahe der Bezirkshauptmannschaft dar, wo es derzeit eine Baustelle gibt. "Durch den Starkregen schoss das Wasser die Wiener Straße hinunter in Richtung Baustellenbereich", berichtet die Neusiedler Feuerwehr. Das Wasser füllte Künetten und unterspülte bereits zugeschüttete Bereiche der Baustelle. Um den Wasserfluss zu regulieren, kamen Elemente des mobilen Hochwasserschutzes zum Einsatz. Gemeindearbeiter sperrten den Gefahrenbereich ab.

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Feuerwehreinsatz im Bereich Saliterhof.

Auf der To-do-Liste der frewilligen Feuerwehr stand außerdem eine Fahrzeugbergung: Am Parkplatz des Pannonia Shoppingparks waren die Sickergräben randvoll mit Wasser - ein Autofahrer übersah einen davon und fuhr mit seinem Auto hinein.

Gefährliche Verklausung des Parndorfer Baches

Eine kritische Situation entdeckte dann noch der Neusiedler Feuerwehrkommandant Reinhard Theuritzbacher bei einer Kontrollfahrt: Eine Verklausung des Parndorfer Baches, der laut Feuerwehr "nahezu das gesamte Wasser der Parndorfer Platte in den Neusiedler See leitet".

Mit dem Greifer des Wechselladerfahrzeuges konnte die Verklausung rasch entfernt werden.

Erst gegen 3 Uhr Früh verließen die letzten Mitglieder nach den Aufräumarbeiten das Feuerwehrhaus, "um wenig später in die Arbeit fahren zu können. Auch die Versorgung der Mannschaft nach den kräftezehrenden Arbeiten wurde nebenbei organisiert", beschreibt ein Feuerwehrmann, was der ehrenamtliche Einsatz in der Praxis bedeuten kann. 

Für die Neusiedler Florianis war es überhaupt ein langer Einsatztag. Bereits gegen 19 Uhr wurden sie zu einer Fahrzeugbergung nach einem Unfall auf der A4 gerufen - zu diesem Zeitpunkt hatte der Starkregen bereits eingesetzt.

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Feuerwehreinsatz nach Unfall auf der Ostautobahn A4.

Zwischen den Auffahrten Parndorf und Neusiedl am See wurde das verunfallte Auto aus dem Straßengraben geborgen und gesichert abgestellt, es gab keine Verletzten. 

"Nach einer Stunde konnten wir völlig durchnässt wieder einrücken", berichtet die Stadtfeuerwehr. Zur gleichen Zeit kam auch schon die Alarmmeldung bezüglich erster Pumparbeiten.

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