Unfall mit Schlepper-Lkw: Fahrer vor Gericht

Das Rote Kreuz versorgte die vielen verletzten Flüchtlinge nach dem Unfall
70 Flüchtlinge wurden in Lastern geführt, viele wurden bei dem Unfall verletzt.

Der Unfall auf der B10 knapp vor Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) hatte im August des Vorjahres für großes Aufsehen gesorgt: Zwei Klein-Lkw, in denen sich insgesamt 70 Flüchtlinge befanden – waren kollidiert. Am Donnerstag, fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Crash, mussten sich die mutmaßlichen Fahrer am Landesgericht Eisenstadt u.a. wegen Schlepperei verantworten.

Den drei Angeklagten, 42, 39 und 33 Jahre alt und staatenlos, wird vorgeworfen, in unterschiedlichen Beteiligungskonstellationen etwa 15 Schleppungen über die Grenze in Nickelsdorf durchgeführt zu haben. Darunter sei auch jene Fahrt gewesen, bei der es zu dem Unfall kam. "Die Geschleppten waren während des Transportes in dem viel zu engem Laderaum ohne ausreichende Luftzufuhr zusammengepfercht", lautete die Anklage.

Weil einer der Fahrer den Hinweis bekommen habe, dass es eine Polizeikontrolle gebe, habe er abrupt abgebremst, worauf ihm der nachfolgende zweite Schlepper-Lkw auffuhr. Der vordere Laster wurde gegen einen Baum geschleudert und blieb auf dem Dach liegen. Mehrere Flüchtlinge wurden dabei verletzt, drei von ihnen schwer. Sie erlitten u.a. eine Hüftfraktur, einen Joch- und einen Schläfenbeinbruch.

Der 39-jährige Haupttäter bekannte sich zu dem Unfall geständig. Nun soll abgeklärt werden, welchen Part er in der Schlepperorganisation einnahm. Der Prozess wurde am Donnerstag vertagt.

Kommentare