Tiroler Winzer brennt ersten Uhudler-Gin
Christoph Gratl hat die Berge Tirols gegen die sanften Hügel des Südburgenlandes getauscht. Er hat seinen Traum und jenen seines Vaters, Weinbauer zu werden, 2003 verwirklicht. Den Weinkeller hat er in Maria Bild, Bezirk Jennersdorf. Die Riede verteilen sich auf Henndorf, Rax und Krobotek. „Ich wollte nicht nur ein Leben lang davon reden, Weinbauer zu werden, sondern das durchziehen“, sagt Gratl. Über einen Freund seines Vaters hat er die Liegenschaft im Bezirk Jennersdorf gefunden. „Wir sind hier gewesen, es war ein nebliger Novembertag und wir wussten sofort, wir kaufen es“, sagt Gratl. Damals hat er begonnen, den Betrieb aufzubauen. Er machte die Ausbildung zum Weinbau- und Kellermeister, baute seinen modernen Weinkeller und begann die ersten Weine zu kreieren.
80 Prozent in den Export
„Heute bewirtschaften wir 8,5 Hektar Reben“, sagt Gratl. Gekeltert werden zu 80 Prozent Rotweine wie Blaufränkisch, Merlot oder Shiraz. Der Rest sind Weißweine, wie Welschriesling, Grüner Veltliner und Chardonnay. Rund 80 Prozent der Weine gehen in den Export.
„Wer im Südburgenland Weinbau betreibt, ist ja fast verpflichtet sich des Themas Uhudler anzunehmen“, sagt Gratl. Denn auch den Kultwein aus Direktträgertrauben hat er im Sortiment. „Die Südburgenländer haben hier schon viel Arbeit investiert, um ihn zu legalisieren, und er hat eine große Bekanntheit“, sagt der Winzer.
Kultgetränk
Was ihn auch auf die Idee brachte, den ersten Uhudler-Gin in Maria Bild zu brennen. „Gin ist ein Kultgetränk, so wie der Uhudler und in Verbindung ist es ein spannendes regionales Getränk“, sagt Gratl. Der hochprozentige Gin mit Uhudlertraubennote ist auch schon fürs Erste verkauft. „Die erste Charge des ,Gin Uh‘ mit rund 1.500 Flaschen haben wir schon am Markt“, sagt Gratl.
Christoph Gratl über die Idee eines Uhudler Gins
Im Dezember wird wieder gebrannt. „Ich habe extra Uhudlertrauben eingefroren, damit wir noch einige Chargen machen können, denn bis zur nächsten Traubenernte ist es noch lang“, meint Gratl. Sein Hauptaugenmerk liege aber weiterhin beim Wein.
Er ist das ganze Jahr über viel unterwegs, um seine Weine zu vermarkten. „Hier in Maria Bild haben wir nicht genug Laufkundschaft“, sagt Gratl, dafür gibt es Ruhe. Der Kellermeister ist auch viel im Weingarten, sei es am Traktor oder beim Schnitt. „Den genieße ich am meisten, die Ruhe und Idylle, da lasse ich mein Handy im Haus und schöpfe total viel Kraft.“
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