Tierschützer empört: Hunde ins Haus gesperrt

Tierschützer empört: Hunde ins Haus gesperrt
"Vier Pfoten" orten einen Fall von Animal Hoarding in Windisch-Minihof. Hundezüchterin darf vorerst ihre Tiere behalten.

Das Bellen wird lauter. Je näher man zum Haus kommt, desto mehr steigt einem der Gestank  von Hundekot  in die Nase. Der Bauernhof in Windisch-Minihof, Bezirk Jennersdorf,  ist mit Sperrmüll übersät. Aus den Fenstern schauen die Hunde nach draußen und bellen um die Wette.

Vor dem Haus warten am Donnerstag die Polizei und Nikola Furtenbacher, Kampagnenleiterin der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten".  "Wir haben einen Tipp aus der Bevölkerung bekommen", erklärt die Tierschützerin. 18 Hunde sollen sich unter unglaublichen Umständen im Haus befinden. "Sie kommen fast nie nach draußen und im Haus ist alles verdreckt." Es scheint laut der Tierschutzorganisation ein Fall von Animal Hoarding, das Ansammeln von Tieren, vorzuliegen.

 Die Besitzerin ist eine eingetragene Züchterin und gibt auch zu 18 Vierbeiner zu besitzen. Dass es ihren Tieren schlecht geht, sieht sie nicht. Teilweise verkauft sie auch einige Welpen, aber alle seien gechipt und geimpft.

 Amtstierarzt Roland Petz untersuchte das Haus bereits Donnerstagvormittag. Nach etwa 30 Minuten war die Inspektion vorbei.    "Es ist nicht so schlimm, wie es angekündigt wurde", schildert der Veterinär. Erste Anordnungen seien bereits getroffen. "Ein Teil ist schon gemacht und der Rest ist auch lösbar". Mehr will der Tierarzt zu dem laufenden Verfahren nicht sagen.

Unverständlich

Die Hunde bleiben. Für Nikola Furtenbacher eine "völlig unverständliche" Entscheidung: "Der Amtstierarzt weigert sich, die Situation so zu sehen, wie sie ist."  Die Tierschützer wollen die nächste Instanz bemühen, um die Vierbeiner zu retten.

Animal Hoarding sei ein großes Problem: "Die Menschen, die es betrifft, nehmen die Realität sehr oft nicht mehr so genau wahr. Denen ist oft gar nicht bewusst, unter welchen Umständen ihre Tiere wirklich leben." "Vier Pfoten" fordert, der Züchterin sofort die Lizenz zu entziehen.  

Die Besitzerin versteht die Aufregung nicht: "Ich liebe meine Hunde und sie lieben mich."

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