Thermen-Umbau war zu teuer und ineffizient
Keine andere Therme schlug in den vergangenen Jahren so oft Wellen wie das landeseigene Resort in Lutzmannsburg, das aus der Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau und dem Hotel Sonnenpark besteht. Zuletzt hatte im vergangenen Herbst eine letztlich abgeblasene Privatisierung für politische Turbulenzen gesorgt.
Am Mittwoch legte der Landesrechnungshof (LRh) einen Prüfbericht vor, der wohl ebenso nicht folgenlos bleiben wird. Gegenstand des 112-seitigen Berichts ist der Umbau der mittelburgenländischen Therme im Frühjahr 2012, von April bis Juli waren Therme und Hotel gesperrt. Schon die "Entscheidungsgrundlagen" für den Ausbau betrachtet der LRh "als unzureichend", man habe sich im wesentlichen auf "zwei Studien eines Tourismusberaters" gestützt. Der Umbau selbst wurde dann teurer als veranschlagt, aus 22,3 Millionen Euro wurden 25,9 Millionen. Von den 3,6 Millionen Euro Mehrkosten waren zwei Millionen "nicht im Detail erläutert", heißt es. Eine mögliche Begründung für die Kostenüberschreitung liefern die Kontrollore gleich mit: "Der Auftragsvergabe lagen keine verbindlichen Regelungen oder Vergaberichtlinien zugrunde".
Ziel der Investitionen war die Attraktivierung der 1994 eröffneten Therme, die sich auf Eltern mit kleinen Kindern spezialisiert hat. Aber ob der Zweck auch erreicht wurde? Während das Hotel Sonnenpark von 2010 bis 2014 eine Umsatzsteigerung um 18 Prozent erzielte, waren die Thermenumsätze trotz Resortausbau rückläufig – um zwei Prozent. Der Businessplan rechnete für 2013 und 2014 mit knapp mehr als einer Million Thermengästen, tatsächlich kamen jedoch um ein Fünftel weniger. Fazit der Prüfer: Wirklich solide ist nur das Hotel.
Kommentare