Mädchen (5) ertrank in Therme: Laut Zeugen 20 Minuten ohne Aufsicht

Mädchen (5) ertrank in Therme: Laut Zeugen 20 Minuten ohne Aufsicht
Gegen den Mann aus Wien wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Laut Medienberichten war er während des Unfalls im Raucherbereich.

Nach dem Entsetzen über den Tod des ertrunkenen fünfjährigen Mädchens in der Therme Lutzmannsburg rückt die Suche nach den Ursachen in den Mittelpunkt und auch neue Details werden bekannt. Wie bereits berichtet, konzentrieren sich die Ermittlungsbehörden auf den Vater, einen Mann aus Wien.

Er soll seine Tochter unbeaufsichtigt gelassen haben, gegen ihn wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt

Der tragische Vorfall ereignete sich am vergangenen Samstag in der Therme Lutzmannsburg. Das Mädchen war in den sogenannten "Wildbach" gesprungen, dessen Strömung zu bestimmten Zeiten die Badenden in einer Art Kanal im Kreis antreibt. 

Zwei Erwachsene mit zwei Kindern

Der Mann besuchte die Therme gemeinsam mit einer Frau und seinen zwei Töchtern, fünf und sechs Jahre alt. Laut Zeugenaussagen sollen die beiden Mädchen zumindest rund 20 Minuten unbeaufsichtigt gewesen sein. Während die Sechsjährige draußen sitzengeblieben sein soll, ist die fünfjährige Schwester in das Wildbach-Becken gesprungen.

Laut einem Bericht der Kronen Zeitung soll sich der Mann gemeinsam mit seiner Begleitung zum Zeitpunkt des Unfalls im Raucherbereich der Therme aufgehalten haben. Bestätigen wollten das die Ermittlungsbehörden auf KURIER-Nachfrage aber nicht.

Arzt kämpfte um das Leben des Mädchens

Fest steht, dass das Mädchen um 12.47 Uhr von einem Besucher aus dem Wasser gezogen und umgehend die Badeaufsicht verständigt wurde. Die Rettungskette funktionierte reibungslos. Ein Arzt, der sich zufällig in der Therme aufhielt, leistete Erste Hilfe und begann, das Kind zu reanimieren.

Dann wurde die Fünfjährige in das Donauspital nach Wien geflogen, wo sie am Sonntag starb. Das endgültige Obduktionsergebnis liegt laut Staatsanwaltschaft Eisenstadt noch nicht vor.

Obduktionsergebnis liegt vor

„Es war Tod durch Ertrinken“, gab eine  Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt  am Donnerstag auch das offizielle, wenig überraschende Obduktionsergebnis bekannt. Die Ermittlungen laufen, vom Vater des Mädchens gibt es derweil noch keine Aussage.

In den kommenden Tagen müssen noch Befragungen durchgeführt werden, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Zudem müssen  auch die Videos der Überwachungskameras in der Therme ausgewertet werden.

Alle fünf Minuten ein Unfall mit einem Kind

Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit ertranken im Vorjahr in Österreich fünf Kinder beim Baden, insgesamt kamen 22 Kinder bei Unfällen ums Leben. In 13 Fällen passierten die tödlichen Unfälle im Straßenverkehr.

In Summe wurden im Vorjahr österreichweit 109.700 Kinder unter 15 Jahren bei Unfällen verletzt, das sind mehr als 300 Kinder täglich und bedeutet einen Unfall alle fünf Minuten.

Kommentare