Tauziehen um Dienstantritt des früheren Chefjuristen geht weiter

Wer zieht in die Krages-Zentrale ein?
Die KRAGES wollte, dass Ex-Chefjurist Yalcin Duran wieder zum Dienst antritt. Der argumentiert aber mit dem "Wirken" seiner damaligen Entlassung.

Erst wollte ihn die Krages rasch loswerden, jetzt drängt die landeseigene Krankenanstaltengesellschaft darauf, dass ihr Ex-Chefjurist Yalcin Duran wieder zum Dienst antritt. Das verstehe, wer will – Duran, mittlerweile selbstständiger Rechtsanwalt, hat kein Verständnis für dieses Hin und Her. Am Montag, den 7. Jänner, um 14 Uhr hätte er sich in der Eisenstädter Krages-Zentrale einfinden sollen, hatte „Der Standard“ in der Vorwoche avisiert.

Und? „Ich bin nicht hingegangen“, sagte Duran am Dienstag auf KURIER-Nachfrage. Er habe seinen Rechtsstandpunkt in einer Mail an den neuen Krages-Geschäftsführer Harald Keckeis jetzt noch einmal und noch ausführlicher dargelegt und auf die Judikatur des Höchstgerichts verwiesen. Von Krages-Sprecher Leo Szemeliker heißt es dazu, man werde den eigenen Rechtsstandpunkt weiter vertreten; Duran hat demnach bis 2022 einen aufrechten Dienstvertrag.

Der Jurist war im Gefolge der fristlosen Entlassung des früheren Krages-Chefs René Schnedl im April 2017 zwischen Tür und Angel ebenfalls entlassen worden. Duran klagte und gewann den Prozess (mit Schnedl wurde ein Generalvergleich samt Rücknahme der Vorwürfe geschlossen). Das Duran-Urteil vom November 2018 ist mittlerweile rechtskräftig. Die Entlassung sei zu Unrecht erfolgt, hatte das Gericht festgestellt. 30.000 Euro habe die Krages schon überwiesen, zumindest weitere 150.000 Euro seien noch offen, so Duran.

Er argumentiert, dass er seine Entlassung damals nicht angefochten habe, sondern sie „wirken“ ließ und auf Schadenersatz klagte, deshalb müsse er nicht mehr für die Krages arbeiten; die Krages wiederum will offenbar die Arbeitskraft Durans nutzen, wenn sie „schon zahlen muss“. Wie es weitergeht? Alles ist möglich.

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