Südburgenland fährt (öfter) ab auf Graz

Im Mittel- und Südburgenland ist das Bast bereits seit sechs Monaten unterwegs. 2025 gibt es das Angebot im ganzen Land.
Zwischenbilanz zeigt steigende Nachfrage nach landeseigener Pendlerlinie in Richtung Graz. Ab Anfang September sind neue Kurspaare unterwegs.

Der Südburgenlandbus ist dort, wo er der Geschwindigkeit wegen eigentlich gar nicht hingehört: auf der Überholspur. Damit ist freilich nicht der Verkehr, sondern das Projekt an sich gemeint, wie Verkehrslandesrat Heinrich Dorner und Wolfgang Werderits, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB), am Montag erklärten.

Die landeseigene Buslinie ist seit etwas mehr als einem halben Jahr zwischen dem Südburgenland und Graz unterwegs. Anfangs waren es pro Woche nur rund 60 Fahrgäste, die das Angebot in Anspruch genommen hatten. Ende Juni wurden aber bereits 274 Personen gezählt – Tendenz steigend.

Südburgenland fährt (öfter) ab auf Graz

Diese Verfünffachung der Nachfrage ist Grund genug für das Land, das Angebot weiter auszubauen, wie Dorner ankündigte. „Die Gründung der Landesgesellschaft war goldrichtig“, findet er und verweist auf die wesentlich einfachere Adaptierung und Anpassung von Fahrplänen an die sich ändernden Bedürfnisse der Fahrgäste.

Die vom Land betriebene Buslinie befördert seit Anfang des Jahres Pendler zwischen  dem Südburgenland und Graz

Erhebungen zeigen, dass rund 250 Personen und 60 Studenten täglich aus dem Bezirk Güssing nach Graz pendeln

274 Personen wurden Ende Juni pro Woche befördert, Anfang des Jahres waren es nur rund 60

Genau diese „Verstaatlichung“ regt allerdings die Opposition auf. Für ÖVP-Verkehrssprecher Georg Rosner lässt die „SPÖ-Alleinregierung private Betreiber im Stich“ und mache ihnen sogar noch Konkurrenz.

Auch für den Grünen Umweltsprecher Wolfgang Spitzmüller ist es „unverständlich, warum das Land als Busunternehmen auftritt“, wo man doch im Land „hervorragende und erfolgreiche Verkehrsunternehmen mit entsprechendem langjährigen Know-how“ habe.

Die Ausweitung des Angebots im öffentlichen Verkehr sei allerdings zu begrüßen, sind sich die beiden Oppositionspolitiker einig.

Graz-Pendler: Das ist neu

  • An Werktagen werden alle Linien von sechs auf acht Kurspaare erweitert, außerdem werden mit dem Landeskrankenhaus und dem Hauptbahnhof zwei neue Haltestellen in Graz angefahren.
     
  • Aufgrund der steigenden Nachfrage werden bei Bedarf auf den Linien B1 und B2 künftig auch größere Busse zum Einsatz kommen.
     
  • Im Zuge der Evaluierung des ersten halben Jahres hat sich gezeigt, dass viele Fahrgäste früher in Graz sein müssen. Deshalb werden die Ankunftszeiten in der steirischen Landeshauptstadt künftig schon um 5.15 Uhr, 6.15 Uhr beziehungsweise 7.15 Uhr sein.
     
  • Umgekehrt fährt der erste Bus ab Graz in Richtung Südburgenland bereits um 5.45 Uhr ab.
     
  • Außerdem werden die Abfahrtszeiten angepasst: Ab Oberwart geht es immer um 15 Minuten nach der vollen Stunde, ab Güssing um 10 Minuten.
     
  • Zahlreiche neue Kurse sollen zusätzlich die Versorgung in der Fläche verbessern, konkret betrifft das die Strecken Pinkafeld nach Markt Allhau, Kalch/Neuhaus am Klausenbach nach Jennersdorf/Königsdorf, Jennersdorf nach Poppendorf und Güssing über Kukmirn nach Eltendorf.
     
  • Für die im Bezirk Oberwart gelegene Gemeinde Bernstein gibt es außerdem drei neue Zubringerbusse in Richtung Kirchschlag und damit nach Wien.

Für spezielle Fragen beziehungsweise als Anlaufstelle wurde zudem eine kostenfreie VBB-Hotline installiert, diese ist unter 0800/ 500 805 erreichbar.

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