ORF

Stiftungsrat Ivancsics ist fürs "beste Konzept"

ORF-Stiftungsrat Martin Ivancsics
Ex-Büroleiter von LH Niessl will keine "Personalwünsche" geäußert haben

Der KURIER-Bericht vom Sonntag über einen möglichen Wechsel an der Spitze des ORF-Landesstudios hat Burgenlands Stiftungsrat Martin Ivancsics auf den Plan gerufen. Auf Grundlage mehrerer Quellen war berichtet worden, der seit 1998 amtierende Landesdirektor Karlheinz Papst könnte durch Werner Herics und Chefredakteur Walter Schneeberger (seit 2001) durch Melanie Balaskovics ersetzt werden. Ivancsics hätte sein Votum für ORF-General Alexander Wrabetz an diese Personalie geknüpft. Hintergrund für den Wechsel-Wunsch sei die Unzufriedenheit der Landeshauptmannpartei SPÖ mit der ORF-Berichterstattung vor der Landtagswahl 2015.

Es sei "falsch", dass er sein Ja zu Wrabetz mit einem Personalwunsch der SPÖ verknüpft habe, sagt Ivancsics. Die Ausschreibung laufe, dann werde der Generaldirektor nach Einholung einer Stellungnahme des Landes einen Vorschlag für die Landesdirektion machen. Am 15. 9. folgt die Bestellung durch den 35-köpfigen Stiftungsrat.

Ob er selbst eine Präferenz für Herics (ORF-Redakteur, Zeitungsmanager und aktuell mitverantwortlich für die Sanierung der ORF-Zentrale, Anm.) und Burgenland-heute-Moderatorin Balaskovics habe? "Ich habe eine Präferenz fürs beste Konzept", antwortet Ivancsics. Der Hinweis, Herics, Balaskovics und Ivancsics seien "Burgenlandkroaten", erzürnt den Stiftungsrat. Ivancsics wähnt die Unterstellung, er lege "ethnische Kriterien" statt "fachlicher Qualifikationen" an. Dabei habe er sich in seiner beruflichen Laufbahn "immer um die am besten qualifizierten Mitarbeiter bemüht".

Ivancsics rechnet mit "sechs bis sieben Bewerbern" für den Landesdirektor. Es brauche einen "Erneuerungsschub" im Landesstudio, um neue Herausforderungen wie Digitalisierung der Radiofrequenzen zu meistern. Als Absage an Papst sei das aber nicht zu deuten. Ivancsics grundsätzlich: Wenn man einen Job "länger als zehn Jahre" mache, beginne man irgendwann "zu verwalten". Deshalb sei er selbst auch nie länger geblieben, sagt der Ex-Büroleiter (2000-2010) von Landeshauptmann Hans Niessl.

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