Stefan Rath: Vom Kanzleramt in die Eisenstädter ÖVP-Zentrale?

Stefan Rath ÖVP
Der Oberwarter ist derzeit Mitarbeiter von Staatssekretär Pröll. Entscheidung soll Ende Mai fallen.

Zwei Drittel der Führungsfragen hat die Volkspartei Ende April beantwortet: Nationalrat Christoph Zarits wird Parteichef und Bernd Strobl Klubobmann im Landtag.

Für das letzte Drittel – die Neubesetzung der Landesgeschäftsführung – wollte sich Zarits noch einige Wochen Zeit lassen, denn dies sei „eine sehr wichtige Postenbesetzung“, meinte der Neo-Parteichef, der vorerst vom Parteivorstand gewählt wurde und sich im Herbst dem Votum eines Parteitags stellen muss. 

Laut KURIER-Informationen scheint Zarits bei der Suche nach einem Parteimanager fündig geworden zu sein – und zwar im Bundeskanzleramt, genauer im Staatssekretariat von Alexander Pröll: Einer der Referenten im Kabinett ist der Oberwarter Stefan Rath.

Der 1994 geborene Südburgenländer war JVP-Landesgeschäftsführer, Gemeinderat in Oberwart und Mitarbeiter im ÖVP-Parlamentsklub, dem Zarits als Nationalrat seit 2017 angehört. Seit gut zwei Monaten ist Rath nun Mitarbeiter im Staatssekretariat.

Es sei „noch nichts entschieden“, will Zarits am Donnerstag auf KURIER-Anfrage die Personalie noch nicht bestätigen. Es gebe auch noch andere Kandidaten, Namen will er keine nennen. 

Kür Ende Mai

Ende Mai werde der Landesparteivorstand eine Entscheidung treffen, sagt der Parteichef, der Volkspartei, die bei der Landtagswahl drei ihrer elf Mandate und im Anschluss auch den Parteiobmann und den Landesgeschäftsführer verloren hat. Christian Sagartz und Patrik Fazekas sind von ihren Funktionen zurückgetreten, beide bleiben aber im Landtag, wie Zarits bestätigt hat.

Sollte Rath vom Parteivorstand bestätigt werden, bleibt die ÖVP zumindest in einer Hinsicht auf dem bisherigen Kurs: Die Führung bleibt frauenlos und Partei, Klub und Landesgeschäftsführung in Männerhand.

Neuer Klubdirektor

Nicht der geringste Zweifel besteht an einer weiteren Personalie: Während Zarits‘ Geschäftsführer noch nicht bestellt ist, hat Strobl seinen Klubdirektor schon in trockenen Tüchern.

Stefan Zlatarits, seit 2006 zuerst Bezirksgeschäftsführer und dann Regionalmanager für die Bezirke Oberwart, Güssing und Jennersdorf, soll ab 1. Juni Klubdirektor im Eisenstädter Landhaus werden. Der 52-jährige Großpetersdorfer Zlatarits löst in dieser Funktion den Sagartz-Vertrauten Thomas Friedrichkeit ab.

Einen Nachfolger für Zlatarits im Landessüden dürfte es nicht geben. Aufgrund des schlechten Abschneidens bei der Landtagswahl verliert die ÖVP heuer fast 300.000 Euro an Parteienförderung. Eine Folge: Statt drei gibt es landesweit nur noch zwei Regionalmanager.

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