„Unsere Betriebe sorgen dafür, dass frische Eier und frisches Geflügelfleisch aus der Region verfügbar sind“, betonte Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland. Gemeinsam mit Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner, GWÖ-Obmann Markus Lukas und Heinz Schlögl von der Geflügelwirtschaft Burgenland unterstrich er den Beitrag zur Versorgungssicherheit und Eigenversorgung.
Die Marktlage zeigt sich derzeit stabil. Der Konsum von Geflügelfleisch ist laut aktuellen Zahlen weiter hoch: 2024 wurden österreichweit über 30.080 Tonnen Hühnerfleisch verkauft, zu einem Durchschnittspreis von 8,71 Euro pro Kilo. Putenfleisch kam auf 8,7 Tonnen und erzielte einen Preis von 10,08 Euro pro Kilo. Hühnerfleisch dominiert mit 76 Prozent den Marktanteil bei Geflügel.
Im Burgenland wirtschaften derzeit 52 Legehennenbetriebe mit rund 434.000 Hennenplätzen, davon 81 Prozent in Boden-, elf Prozent in Bio- und acht Prozent in Freilandhaltung. In der Putenmast sind 18 Betriebe mit knapp 190.000 Stallplätzen registriert. Das Interesse an Alternativen wie Gänsen oder Tauben nimmt zu. Die Vogelgrippe ist derzeit jedenfalls kein Thema mehr – doch Vorsicht bleibt geboten.
Zu viel Bürokratie
Als größtes Hindernis für die Weiterentwicklung sehen viele Betriebe die langwierigen Verfahren beim Stallbau. „Zurzeit dauert es viel zu lange, wenn Betriebe investieren wollen“, kritisierte Berlakovich und forderte eine Beschleunigung bei Flächenwidmungen und Genehmigungen. Nur so ließe sich die Versorgungssicherheit auch langfristig absichern.
Auch Haider-Wallner sieht Handlungsbedarf: „Hohe Standards beim Tierwohl und beim Umweltschutz können wir nur mit wirtschaftlich erfolgreichen landwirtschaftlichen Betrieben erreichen.“ Gerade deshalb sei es unverständlich, dass Maßnahmen wie eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie noch nicht umgesetzt seien.
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