Städtischer Grund für Fast-Food-Kette

Grün-Gemeinderätin Yasmin Dragschitz vor dem Parkplatz zum Allsportzentrum
Ein Teil des Parkplatzes beim Hallenbad soll an Betreiber von Burger King verkauft werden.

Das Gerücht, dass die Fast-Food-Kette Burger King versucht, in Eisenstadt Fuß zu fassen, gibt es schon länger. Dass dieses Vorhaben auf dem Parkplatz beim Allsportzentrum an der Neusiedler Straße Wirklichkeit werden soll, kommt nun doch sehr überraschend.

1900 Quadratmeter des gemeindeeigenen Grundes sollen an den Betreiber des Burger Kings verkauft werden, mit der Auflage, dass die Zahl der Parkplätze (derzeit 101) erhalten bleibt, wie Sebastian Handler, Sprecher des Bürgermeisters, sagt. Dafür muss u.a. der Brunnen in der Mitte des Platzes weichen. Da größere Umbauten notwendig sind, dürfte Burger King frühestens in einem Jahr eröffnen. Bei der Gemeinderatssitzung am 2. Juli sollen alle nötigen Beschlüsse für Verkauf und Umwidmung gefasst werden.

Der Standort ist für Burger King natürlich ideal: Bundesschulzentrum mit HTL und HAK in unmittelbarer Nähe, Gymnasium Kurzwiese nicht weit weg. Wie passt das zur "Gesunden Stadt" Eisenstadt: "Es wird ja niemand gezwungen, dass er dort hingeht. Außerdem gibt's beim Burger King auch Salat", führt Handler ins Treffen.

"Dieses Argument lass ich nicht gelten", ärgert sich die Grüne Gemeinderätin Yasmin Dragschitz, "da geht’s um Jugendliche, viele sind erst 14." Wenn Burger King und Co sich im Betriebsgebiet ansiedeln, spreche nichts dagegen, "aber wenn die Gemeinde Grund für ein Fast-Food-Restaurant verkauft, der sich in unmittelbarer Nähe von Tausenden von Schülern befindet, dann ist das ein Wahnsinn."

"Frotzelei hoch fünf"

Dragschitz, selbst Lehrerin, will eine Unterschriftenaktion starten, auch wenn die Zeit denkbar ungünstig sei: "Dass diese Pläne gerade zu Ferienbeginn im Gemeinderat behandelt werden sollen, ist ja eine Frotzelei hoch fünf."

Noch deftigere Worte findet Géza Molnár von den Freiheitlichen: "Die Vorgangsweise der ÖVP ist eine Schweinerei". Seit einem Jahr arbeite man für STEP, den Stadtentwicklungsplan, zusammen, diskutiere über verkehrstechnische Fragen und das Prozedere für Großprojekte: "Und dann soll an diese neuralgische Stelle ein Burger King kommen. Das stellt alle Bestrebungen für eine geordnete Stadtentwicklung in Frage."

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