Studienzentrum für Frieden auf der Suche nach Direktor

Präsident Kostelka und Teuschler setzen sich für das Zentrum ein
Das Institut soll in der Öffentlichkeit präsenter werden. Hoffnung gibt es auch für Friedensuni.

Vor mehr als 30 Jahren wurde auf Burg Schlaining im Südburgenland das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) ins Leben gerufen. Präsent in der Öffentlichkeit ist das Institut nicht. Das soll sich in Zukunft ändern.

Seit April des Vorjahres stellt mit dem ehemaligen SP-Klubobmann und späteren Volksanwalt, Peter Kostelka, ein Mann den Präsidenten (er folgte Evelyn Messner nach), der mit Politik und Wirtschaft bestens vernetzt ist. "Hoffe ich doch", sagt Kostelka im KURIER-Gespräch.

Rund 1,5 Millionen Euro stehen dem Institut zur Verfügung. Dieses Budget setzt sich aus Geldern des Bundes, des Landes und internationalen Organisationen zusammen. Das Land Burgenland schießt an die 200.000 Euro zu. "Vielleicht wird es mehr, denn es könnte immer mehr sein", sagt Kostelka.

Und dass das Institut einen Dornröschenschlaf über die Runden bringt darf man nicht sagen. "Die Öffentlichkeit spielt halt nicht immer mit", sagt Christine Teuschler, die im Vorstand sitzt. So wurde ein Durchbruch zum Schutz von Kindern im afrikanischen Bürgerkriegsland Sudan bei vertraulichen Verhandlungen im ÖSFK erzielt. Die Führung der in Darfur operierenden Rebellengruppe "Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit" (JEM) sicherte im Kampf gegen die Regierungstruppen künftig auf den Einsatz von Kindersoldaten zu verzichten. "Zwei von acht Teilnehmern haben sich zu diesem Schritt entschlossen", sagt Peter Kostelka.

Fünf Tage lang hatten sich im Juli 2013 fünf ranghohe Diplomaten der gemeinsamen Mission von Afrikanischer Union und Vereinten Nationen in Sudan (UNAMID) und sechs Vertreter der JEM-Rebellen zu vertraulichen Konsultationen auf die Friedensburg Schlaining zurückgezogen, um über den Schutz von Zivilisten im Bürgerkriegsgebiet zu beraten.

Bewerbungen

Derzeit ist das ÖSFK auf der Suche nach einem Direktor, den es bisher nicht gab. Mehr als 50 Bewerbungen aus dem In- und Ausland soll es bereits geben. Ende März kommt es zum Hearing.

Zur Schließung der Friedensuni in Stadt Schlaining meint Kostelka: "Das tut weh." Er gibt aber nicht auf und hofft, dass durch neue Kooperationen mit Unis sowohl im In- wie im Ausland Früchte tragen könnte. Im Herbst, wenn die Uni ihre Pforten schließt, wird es aber noch nicht soweit sein.

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