Im Pistolenkader des Österreichischen Schützenbundes (ÖSB) ist er der einzige Burgenländer. Und im Sportpool Burgenland, der Spitzensportler fördert, ist Zechmeister aktuell auch der einzige Sportschütze.
Der heute 47-Jährige hat schon als Halbwüchsiger mit dem Schießsport begonnen – „zur Pistole bin ich zufällig gekommen, weil in meinem ersten Verein nur damit geschossen wurde“ – und zahlreiche Staatsmeistertitel im Einzel und mit der Mannschaft eingeheimst. Aber an internationalen Wettkämpfen für Feuer- und Luftpistole nimmt er erst seit 2018 teil. Im Anschluss an die nationalen Titelkämpfe in Eisenstadt reist Zechmeister nach Polen, wo die Europameisterschaft stattfindet. Bei früheren EM-Auftritten in Norwegen und Kroatien schrammte der Sportschütze mit der Mannschaft knapp an Medaillenrängen vorbei, im Einzel reichte es noch nicht zu einer Top-Ten-Platzierung. Das möchte der Spezialist für die 25-Meter-Distanz in Polen ändern.
Wenige Wochen später will Zechmeister in der ägyptischen Hauptstadt Kairo erstmals auch an einer WM teilnehmen, ehe er sich auf sein großes Ziel konzentriert – die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele in Paris 2024.
Dafür trainiert der Eisenstädter vier Mal pro Woche, insgesamt rund 12 Stunden. „Neben Schussübungen gehören auch Kraft- und Konzentrationstraining dazu“, erläutert Zechmeister. Bei einem Wettkampfdurchgang freistehend 60 Schuss in höchster Präzision abzugeben, um möglichst nahe an die 600 maximal erreichbaren Ringe (583 ist Zechmeisters Bestwert) heranzukommen, ist physisch und psychisch ein Kraftakt.
„Mit dem Alter wird man besser“, ist der 47-Jährige überzeugt. „Die größten Fehler passieren mit der Waffe, wie man abzieht, wie sie gehalten wird, wenn man über Kimme und Korn das Ziel anvisiert“. Deshalb wird der Pistolengriff individuell angepasst, dafür greift Zechmeister selbst zum Werkzeug.
Überhaupt sind viel Eigeninitiative und eigene finanzielle Mittel nötig – eine Pistole kostet rund 2.000 Euro. Vielleicht gibt es auch deshalb wenig Nachwuchs. Die Waffenbesitzkarte ist erst ab 21 erhältlich, bis dahin müssten junge Schützen von den Eltern begleitet werden, was eher uncool sei. Überhaupt hätten Waffen ein negatives Image, sagt Zechmeister, was schade sei. Denn beim Schießen gehe es um „Präzision und Konzentration, sich auf die richtigen Dinge zu fokussieren“.
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