SPÖ ortet Misswirtschaft in burgenländischer Gemeinde

SPÖ ortet Misswirtschaft in burgenländischer Gemeinde
Gebühren für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sollen nicht weitergeleitet worden sein.

In der südburgenländischen Gemeinde Rudersdorf (Bezirk Jennersdorf) herrscht Aufregung um angeblich nicht weitergeleitete Gebühren für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Vizebürgermeister und LAbg. Ewald Schnecker (SPÖ) ortet Misswirtschaft in der Kommune. Der Amtsleiter, gleichzeitig auch Bürgermeister, Franz Eduard Tauss (ÖVP), den er dafür kritisiert, streitet die Vorwürfe ab.

Laut Schnecker habe der Amtsleiter offenbar die von den Bürgern bezahlten Gebühren seit 2012 nicht oder nur unvollständig an den Wasserverband Unteres Lafnitztal und den Abwasserverband Jennersdorf weitergeleitet. Die Gelder seien offenbar in einer „Loch auf-Loch zu“-Manier für andere Gemeindezwecke verwendet worden und der Schaden durch die angelaufenen Verzugszinsen sei enorm, teilte er am Mittwoch in einer Aussendung mit. Schnecker fordere „volle Aufklärung“ und orte einen „Kontrollnotstand in der Gemeinde“.

Laut Pressemitteilung habe der Rückstand beim Abwasserverband Jennersdorf mit Stichtag 31. März 2016 247.500 Euro betragen, die Verzugszinsen sollen sich zu diesem Zeitpunkt auf 67.600 Euro belaufen haben. Ähnlich solle sich die Situation beim Wasserverband Unteres Lafnitztal darstellen. Die Gemeindeaufsicht habe dies bereits geprüft. Man warte auf den Bericht, sagte Schnecker gegenüber der APA.

Tauss meinte dazu, dass grundsätzlich alle Entscheidungen immer im Gemeinderat getroffen worden seien – auch mit Zustimmung des Vizebürgermeisters. Mit den Verbänden gebe es Finanzierungspläne, sagte der Ortschef und klärte im APA-Gespräch auf: „Es gibt schon Verzugszinsen, aber bei Weitem nicht in der Höhe.“ Außerdem seien diese einkalkuliert worden. Die Anschuldigungen halte er für eine „politisch motivierte Sache“.

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