Sparbuch: Durch die Bank beliebt

Sparbuch: Durch die Bank beliebt
Die Burgenländer sparen im Schnitt 247 Euro pro Monat, setzen zu 80 Prozent auf das Sparbuch als Anlageform und haben einige Wissenslücken.

Soviel los wie heute war in Burgenlands Banken schon lange nicht mehr. Obwohl bargeldloser Zahlungsverkehr und Online-Banking die Kundenfrequenz in den Filialen in den vergangenen Jahren spürbar zurückgehen haben lassen, bleibt der Weltspartag ein Kundenmagnet. Allein die burgenländischen Raiffeisenbanken erwarten am heutigen Tag bis zu 80.000 Menschen. „Immerhin fast jeder dritte Kunde“, sagt Raiffeisen-Burgenland-Generaldirektor Rudolf Könighofer mit Stolz.

Den wachsenden Herausforderungen am Bankensektor – Stichwort: Digitalisierung – trägt man bei der größten burgenländischen Bank mit neuen Angeboten Rechnung. „Heuer haben wir drei Online-abschlussfähige Produkte zur Marktreife gebracht: ein Konto mit Legitimation über Video-Chat, einen via Banking-App erhältlichen Sofortkredit und das neue Online-Sparen – ein Trend, der sich immer mehr durchsetzt“, sagt Könighofer. „Mit diesen digitalen Lösungen setzen wir die nächsten Schritte in Richtung digitale Regionalbank.“

Sparmeister

Was das Sparen betrifft, bleiben die Burgenländer weiterhin lieber auf der sicheren Seite. Sowohl was die Summen, als auch was die Anlageform betrifft. Laut der aktuellen Sparstudie der Erste Bank werden aktuell 247 Euro pro Monat auf die Seite gelegt. Seit 2009 ist dieser Betrag um 45 Prozent gestiegen; mit der Höhe zufrieden ist dennoch nur die Hälfte der Befragten.

Obwohl die Sparzinsen seit vielen Jahren deutlich unter der Inflationsrate liegen, bleibt das Sparbuch weiterhin die beliebteste Sparform im Land. 80 Prozent setzen auf diese Variante, einen Bausparvertrag haben 61 Prozent und 46 Prozent lassen ihr Geld am Girokonto liegen. Laut Erste Bank bewegt sich das Interesse an Wertpapieren weiter auf niedrigem Niveau, hat aber zuletzt auf 27 Prozent zugelegt. „Eine notwendige Entwicklung“, sagt der burgenländische Erste-Bank-Direktor Michael Jeserschek. Er empfiehlt, maximal drei Netto-Monatsgehälter am Sparbuch zu haben, „als Liquiditätsreserve. Den Rest sollte man so veranlagen, dass die Inflation ausgeglichen ist und am Ende ein Plus bleibt.“ In diese Kerbe schlägt auch Könighofer. „Erspartes sollte nicht am Girokonto liegen, sondern in der passenden Spar- und Anlageform angelegt werden.“

Wissenslücken

Genau da kommt wieder der Bankberater ins Spiel – entweder physisch in der Filiale oder zugeschaltet per Video. Komplizierte Bankgeschäfte oder Veranlagungen werden von den Burgenländern nämlich weiterhin lieber vor Ort gemeinsam mit einem Betreuer getätigt. Laut der aktuellen Studie der Erste Bank stellen Wissenslücken nämlich die größten Hemmschwellen gegenüber der Anlageform Wertpapiere dar. 91 Prozent der Burgenländer können nicht erklären, was Anleihen sind, jeder Zweite ist mit dem Begriff Zinsen überfordert und 28 Prozent wissen nicht, was Inflation bedeutet.

Vielleicht bietet der Weltspartag die perfekte Gelegenheit, um sich zu informieren. Und wenn nicht, kann man sich im Zweifelsfall auch nur ein Geschenk abholen. Die gehören zum Weltspartag nämlich einfach dazu – und darum ist in den Filialen heute auch so viel los.

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