"Social Design am Lande" bringt mit Kunst Mehrwert für die Region

Peter Wagner (r.) und Alfred Masal suchen gemeinsam mit Vertretern der Universität für angewandte Kunst die besten Projekte rund um "Social Design"
Das Offene Haus Oberwart unterstützt die besten drei Projekte mit je 10.000 Euro.

Social Design am Lande" heißt ein Projekt des Offenen Hauses Oberwart (OHO). "Wir wissen noch nicht was herauskommt, aber als das Haus (OHO Anm.) gegründet wurde, wusste auch niemand was herauskommt", sagt OHO-Geschäftsführer Alfred Masal. Das OHO begibt sich auf die Suche nach regionalen, gesellschaftlich relevanten Themen, die im Sinne des "Social Design" umgesetzt werden.

Als Projektträger können Künstler gemeinsam mit Vereinen oder Gemeinden auftreten. Wichtig ist vor allem, die von der Problemstellung Betroffenen mit einzubeziehen, denn "es wird mit gesellschaftlichen Phänomenen gearbeitet", erklärt Masal. Eine konkrete Einreichung kommt vom Verein Frauen für Frauen: Renate Holpfer will sich für die gekündigten Frauen des Triumphwerks in Oberwart einsetzen. Wie berichtet, wird das Triumph Nähwerk in Oberwart am 31. Juli geschlossen, mehr als 200 Frauen aus der Region verlieren ihren Job. Etwa 20 Näherinnen sollen durch eine "Textilmanufaktur" wieder einen Job erhalten. Das Konzept sieht eine Entwicklungswerkstatt vor, in der neue Modelle entworfen werden. Zusätzlich sollen dann in einer Nähwerkstatt, eigene Produkte oder Auftragsarbeiten von Designern umgesetzt werden. "Die Ideen sind unendlich. In einer Gründungswerkstatt sollen dann marktfähige Produkte entwickelt werden", sagt Holpfer, damit sich das Projekt selbst finanzieren kann. Ziel ist es Arbeitsplätze zu schaffen, Frauen mit besonderen Bedürfnissen einen Job zu geben und "ein Zugewinn für die Region", sagt Holpfer.

Es gibt derzeit noch drei bis vier weitere Ideen, die schon etwas konkreter seien, meint Masal, aber jeder könne sein Projekt noch bis 1. August einreichen. "Mögliche Themenstellungen können aus den Bereichen Verkehr, Infrastruktur, Wohnen, Traditionen und Innovationen kommen", sagt Masal. Die Projekte sollen dann auf der Inform Messe präsentiert werden.

Jury

Die drei besten Projekte, die von einer Jury aus Vertretern des Offenen Hauses Oberwart und der Universität für Angewandte Kunst auserkoren werden, erhalten jeweils 10.000 Euro für Honorarleistungen an Künstler und spezielle Fachleute. "Das Geld haben wir im Vorjahr beim Bank Austria Kunstpreis gewonnen und wollen so die Projekte mitfinanzieren", sagt OHO-Obmann Peter Wagner.

Die Umsetzung der Projekte erfolgt ab Mitte September 2015 bis Mitte Dezember 2016.www.oho.at

Kommentare