So will Unternehmer Christoph Lach die Neos in den Landtag führen

„Die Aufbauarbeit für Neos im Burgenland ist sehr schwierig“, seufzt Eduard Posch. Der 68-jährige Pinkafelder weiß, wovon er spricht. Jahrelang war er der einzige pinke Gemeinderat im ganzen Land, 2020 führte er die Liberalen als Spitzenkandidat in die Landtagswahl – und scheiterte ebenso deutlich an der Vier-Prozent-Hürde wie vor ihm 2015 Christian Schreiter und nach ihm 2025 Christoph Schneider, der im Jänner 2,1 Prozent der Stimmen einfuhr.
Dass sein Nachfolger Schneider am Dienstag zurückgetreten ist (der KURIER hat berichtet), hat auch Posch überrascht. Aber das sei zu akzeptieren, sagt er.
Der 35-jährige Schneider trete aus familiären Gründen von seiner Funktion als Landessprecher zurück, hatten die Neos in einer kurzen Aussendung mitgeteilt. Anlass sei die Geburt seiner Tochter. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung übernimmt der Unternehmer Christoph Lach interimistisch die Führung.
Lach will bleiben
Der 55-jährige Lach mit Wohnsitz im Seewinkel leitet in Wien ein mittelständisches Unternehmen für Theater- und Projektausstattung. Posch würde sich wünschen, dass Lach die Partei längerfristig führt.
„Ja, ich werde jedenfalls antreten“, sagt Lach am Mittwoch zum KURIER. Er habe sich das „sehr gut überlegt“ und seine Firma, in der er geschäftsführender Gesellschafter ist, sei mittlerweile auch wirtschaftlich und organisatorisch so aufgestellt, dass er die Zeit für die Politik erübrigen könne.
Geplant sei eine Mitgliederversammlung am 10. Jänner kommenden Jahres. Er wolle Kontinuität für die kommenden Jahre gewährleisten, ob er dann auch Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2030 werde, „liegt nicht nur an mir“, so Lach, sondern sei auch eine Entscheidung des gesamten pinken Teams.
Er stehe für eine stärkere inhaltliche Positionierung der Neos im Burgenland. Er, so Lach, sei beruflich immer in der Privatwirtschaft gewesen, diese Klientel, die ihr Geld „nicht von Kammern oder dem Land bezieht“, will man künftig auch stärker in den Fokus rücken.
Die nächste Bewährungsprobe für die Neos im Burgenland sind die Kommunalwahlen 2027. Derzeit halten die Pinken landesweit vier von knapp 3.200 Mandaten, tatsächlich besetzt haben sie nur drei.
Zwei Abgänge
Geplant sei das Antreten in „Schwerpunktgemeinden“, wo man mehr als bloß einen Kandidaten aufbieten könne, wünscht sich Lach mehr Tiefe als Breite. Auch er selbst hat Erfahrung im Gemeinderat, in Frauenkirchen war er am Aufbau der Liste von Paradeiserkaiser Erich Stekovics beteiligt.
Finanzplaner Schneider, seit 2022 Gemeinderat in Breitenbrunn und früher viele Jahre Kicker bei Parndorf, war erst Ende März 2025 bei der Landesmitgliederversammlung als Landessprecher bestätigt worden. Inzwischen hat sich auch seine Stellvertreterin Stani Frank zurückgezogen.
Die junge Welle ist vorerst verebbt. Das soll aber nicht so bleiben. Bei den jungen Neos gebe es „sehr beeindruckende Leute“, die Lach einbinden will.
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