So werben Burgenlands Parteien um Wählerstimmen
Auf Facebook hat Johann Tschürtz ganz klar die Nase vorn: Genau 43.155 Fans hat der FPÖ-Chef am Mittwochabend. Damit liegt er weit vor Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ), der im größten sozialen Netzwerk insgesamt bei 16.183 Unterstützer hält. Weit abgeschlagen die restlichen Kandidaten: Manfred Kölly (LBL) mit 4.510 Freunden, Regina Petrik (Grüne) hat 3.512 und Eduard Posch (NEOS) 2.911.
Den Wahlkampf im Internet lassen sich die Parteien etwas kosten, auch wenn der finanzielle Aufwand nicht mit Inseraten oder TV-Werbung vergleichbar ist. Sowohl SPÖ als auch ÖVP haben je einen Mitarbeiter, der nur für die Betreuung sozialer Medien zuständig ist. Die Türkisen werden auch vom gesamten JVP-Team tatkräftig unterstützt.
Der Wahlkampf im Internet ist aber nur einer von vielen Schauplätzen, auf denen um Wähler gebuhlt wird. Denn auf die klassische Plakatwerbung will, oder besser gesagt kann, niemand verzichten, dient sie doch hauptsächlich zur Motivation der Funktionäre. Denn die sind es, die – oft in Begleitung von Kandidaten, Landtagsabgeordneten oder Bürgermeistern – von Haus zu Haus unterwegs sind, um Stimmung für ihre Partei zu machen.
Tee, Hauben, Kresse
Als Eisbrecher dabei und auch beim klassischen Wahlkampf auf der Straße fungieren kleine Wahlgeschenke, die man den Menschen in die Hand drückt, um so leichter mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Das Angebot ist durchaus unterschiedlich, wurde aber von allen Parteien an die Jahreszeit angepasst: Unter anderem gibt es SPÖ-Eiskratzer, FPÖ-Arbeitshandschuhe, ÖVP-Hauben, Grünen-Tee, Neos-Kekse oder LBL-Feuerzeuge.
Unterstützung gibt es auch von Parteikollegen aus dem Bund. Heute kommt etwa der grüne Sozialminister Rudolf Anschober zu einer Pressekonferenz mit Regina Petrik ins Burgenland. Explizit auf diese Hilfe verzichtet hat nur Doskozil, dessen Partei sich voll und ganz auf seine Person konzentriert.
Hohe Bedeutung beim Buhlen um Wählerstimmen haben natürlich auch die Diskussionen aller Spitzenkandidaten im Fernsehen. Nach jener des ORF Burgenland waren Doskozil & Co. gestern bei der Krone-Elefantenrunde auf Puls24 zu sehen. Nach rund 20-minütiger Diskussion über das von ÖVP-Innenminister Karl Nehammer ins Spiel gebrachte „Asylzentrum in Grenznähe“ entwickelte sich eine angeregte Diskussion, in der dann aber doch nur die bereits bekannten Standpunkte ausgetauscht wurden. Auf schauTV sind Steiner und Tschürtz heute zu sehen, Doskozil dann morgen.
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