So (un-)sicher ist Ihr Bezirk

So (un-)sicher ist Ihr Bezirk
Die meisten Anzeigen gab es in Neusiedl am See, die wenigsten in Jennersdorf.

Das Burgenland ist – zumindest, was die Kriminalstatistik betrifft – fast eine Insel der Seligen. Übers ganze Land betrachtet gab es im Burgenland im ersten Halbjahr 2013 so wenige Anzeigen (4367) wie sonst in keinem anderen Bundesland (siehe Grafik). Doch innerhalb des Bundeslandes ist ein Nord-Süd-Gefälle ersichtlich. Im einwohnerreichsten Bezirk Neusiedl am See mit knapp 56.000 Bewohnern ist die Zahl der Strafdelikte am höchsten (1410). Im Bezirk Jennersdorf – dort leben 17.500 Personen – wurden heuer bis Juni hingegen nur 193 Strafdelikte zur Anzeige gebracht.

Dem nördlichsten Bezirk machen gleich mehrere Faktoren zu schaffen: „Es gibt durch die Ostautobahn viel Schlepperei, und Neusiedl wird auch durch die grenzüberschreitende Eigentumskriminalität sowie Trick- und Ladendiebstähle im Outlet Center in Parndorf schwer belastet“, sagt Rainer Erhart, Leiter des Landeskriminalamts, zum KURIER.

Der Bezirk Jennersdorf ist österreichweit einer der sichersten. 193 Anzeigen wurden im ersten Halbjahr 2013 gezählt, das ist ein Minus von 25 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Den Grund für die rückläufigen Zahlen in der Kriminalitätsstatistik sieht Bezirkspolizeikommandant Manfred Tschank vor allem in der verstärkten Präsenz der Beamten. „Wir organisieren die Streifen so, dass immer eine im Einsatz ist und es nie ein Loch gibt. Zum Glück haben wir dafür auch genügend Beamte im Bezirk“, erklärt der Polizeichef des südlichsten Bezirkes.

Außerdem gebe es auch „eine sehr gute Kooperation mit der Bevölkerung. Die Leute sind sensibilisiert, sie beobachtet genau, wenn etwas verdächtig erscheint. Und wir werden dann auch gleich alarmiert“, lobt Tschank das Engagement. Beim Großteil der angezeigten Fälle handelt es sich um Eigentumsdelikte, ab und zu gebe es auch Schleppungen.

Ortschef erfreut

Bürgermeister Willi Thomas (ÖVP) ist naturgemäß erfreut über die neuesten Zahlen. Die Bevölkerung fühle sich sicher, sei andererseits aber auch vorsichtiger geworden. „Vor zwanzig, dreißig Jahren ist es schon vorgekommen, dass ein Bauer seinen Hof das ganze Jahr nicht zugesperrt hat, oder dass ein Autobesitzer den Zündschlüssel stecken ließ. Das gibt es jetzt nicht mehr“, weiß Thomas.

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Kriminalität, Grafik

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