"Schwarzgeld" für Aushilfskoch im Rotweinort

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Nach Selbstanzeige der Amtsleiterin soll in Deutschkreutz noch im Sommer der Prüfungsausschuss für Aufklärung sorgen.

Was angeblich „eh alle Parteien gewusst haben und auch in anderen Gemeinden üblich“ sei, sorgt nun in Deutschkreutz für politischen Wirbel und eine Sondersitzung des Prüfungsausschusses noch im Sommer.

Was ist in der Blaufränkisch-Gemeinde schon wieder passiert?

Ein pensionierter Koch, der im Kindergarten bei Urlaub oder Krankenstand der regulären Kraft ausgeholfen hat, war nicht ordnungsgemäß angemeldet. 

Statt einer offiziellen Gehaltszahlung habe er Gutscheine oder Bargeld aus der Gemeindekasse erhalten. Dies ohne Belege oder Meldung ans Finanzamt. Die Amtsleiterin der Gemeinde hat bei Finanz und Krankenkasse Selbstanzeige erstattet.

In Summe soll der Aushilfskoch über die Jahre 4.000 Euro erhalten haben, Nachzahlungen an Finanz und Krankenkasse werden Deutschkreutz demnach vermutlich nicht in den Ruin treiben.

Die Gemeinde hat die Causa mittlerweile einem Anwalt übergeben, Bürgermeister Andreas Kacsits (ÖVP) sagt deshalb auf KURIER-Anfrage nur „kein Kommentar“.

Politische Giftpfeile

Man habe bisher nichts davon gewusst, versichert SPÖ-Vizebürgermeister Jürgen Hofer. Der von der SPÖ geleitete Prüfungsausschuss des Gemeinderates werde sich noch im Sommer um die Aufklärung bemühen.

Unterdessen präparieren die Fraktionen schon ihre Giftpfeile. Deutschkreutz ist speziell, mit ÖVP (10 Mandate), SPÖ (9) und LBL (6) belauern einander drei Mittelparteien. 

Der Koch sei kein Einzelfall, zumindest drei Aushilfen seien „schwarz bezahlt“ worden, hört man in der Gemeinde. Und nachgeschoben wird die Frage: „Woher hat eine Gemeinde Schwarzgeld?“ 

Den Vorwurf, derlei Praktiken habe es auch schon unter seiner Amtszeit bis 2021 gegeben, weist Ex-Ortschef Manfred Kölly (LBL) empört von sich: „So ein Blödsinn“.

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